Wuppertal forscht Digitalisierung die richtige Richtung geben
Gastbeitrag Das Wuppertal Institut über Nachhaltigkeitsforschung.
Der Digitalisierung begegnen wir überall - ob Zuhause, bei der Arbeit oder in der Freizeit. Manchmal zeigt sie sich offensichtlich wie das allgegenwärtige Smart Phone - andere Kräfte wirken im Verborgenen, wenn Algorithmen Maschinen steuern oder beim Surfen im Internet darüber entscheiden, welchen Versicherungstarif wir angeboten bekommen. Kein Zweifel, Digitalisierung prägt die Welt, in der wir leben. Die Frage ist nur: was kann diese Digitalisierung für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Ressourceneffizienz leisten?
Digitalisierung als Kernthema
der Nachhaltigkeitsforschung
Die Antworten darauf sind nicht einfach und widersprüchlich. Am Wuppertal Institut ist deshalb Digitalisierung selbst zum Kernthema der Nachhaltigkeitsforschung geworden. Ein Aspekt ist dabei, dass digitale Technologien als mächtige Werkzeuge in vielen Bereichen für eine nachhaltige Zukunft unverzichtbar sind. Die Integration der steigenden dezentralen Energieerzeugung ist ohne digitale Steuerung der Stromnetze schlicht undenkbar. Darüber hinaus helfen digitale Plattformen, dass recycelter Plastikmüll wie Neuware gehandelt und wieder in der Produktion eingesetzt wird. Die Forscher und Forscherinnen am Wuppertal Institut untersuchen zum Beispiel im Projekt Di-Plast wie solche Potenziale besser genutzt werden können.
Gleichzeitig hat die Digitalisierung ihren ökologischen Preis - das Internet kommt nicht einfach aus der Steckdose. All die unzähligen Endgeräte und Rechenzentren verbrauchen immer mehr Energie, Material und verursachen Klimagas-emissionen. Gerade der steigende Einsatz von kritischen Rohstoffen in Elektronikgeräten wird weltweit zum Problem und es fehlt an wirkungsvollen Strategien für eine umwelt- und sozialverträgliche Gewinnung, Verarbeitung und Kreislaufführung der eingesetzten Ressourcen. Hier steht die Forschung noch am Anfang, weshalb das Wuppertal Institut eine Reihe von neuen Projekten startet.
Wir alle stehen vor der Aufgabe, Digitalisierung nicht einfach weiterlaufen und geschehen zu lassen. Digitalisierung kann und muss für eine nachhaltige Entwicklung aktiv genutzt, zukunftsweisend gestaltet und in ihren ökologisch-sozialen Folgen beherrscht werden. Es gilt, Digitalisierung die richtige Richtung zu geben.