Gut für Wuppertal Donum Vitae bietet jungen Müttern Hilfe

Elberfeld · Einmal in der Woche gibt es im Café Krümel Tipps rund um das Leben mit Kind. Ziel ist es, die Frauen aus ihrer Isolation zu holen.

Foto: Gut für Wuppertal

Jeden Donnerstag ist in den Räumen der Schwangerenkonfliktberatung Donum Vitae ordentlich Leben. Fünf bis zehn Mütter kommen zusammen mit ihren Kindern an die Schwanenstraße 19, um gemeinsam zu frühstücken. Das „Café Krümel“ ist ein Mutter-Kind-Treff speziell für Jungmütter unter 24 Jahren. „Die Mädchen sind häufig isoliert. Hier im Treffpunkt können sie Gleichaltrige treffen, die in der gleichen Situation sind wie sie selbst“, sagt Gabriele Schelp. Die Sozialpädagogin arbeitet bei Donum Vitae in der Schwangerschafts- und Konfliktberatung und gibt in Schulen sexualpädagogische Unterrichtsstunden.

Zwischen 9.30 und 11.30 Uhr können sich die jungen Mütter austauschen. Gabriele Schelp kann in dieser Zeit auf die Frauen eingehen, denn die haben aus ihrer Erfahrung andere Themen als ältere Mütter. „Ich achte zum Beispiel darauf, dass sie nicht ständig am Handy hängen, wenn sie sich um das Baby kümmern“, sagt Schelp. Das Angebot richtet sich an Mütter mit Kindern unter einem Jahr, eine wichtige Zeit für die Beziehung zwischen den Frauen und ihren Kindern, die oft ungeplant entstanden sind.

Die Mitarbeiter sorgen für eine Mutter-Kind-Bindung

„Wir sorgen für die Mutter-Kind-Bindung“, sagt Schelp. Dabei gehe es darum, die Frauen zu sensibilisieren. Damit sie erkennen, warum das Baby gerade jetzt schreit. „Ich versuche, den Müttern zu vermitteln, genau hinzuschauen und zu verstehen, was das Kind meint“, sagt Schelp.

Um die Bindung zwischen Müttern und Kindern zu stärken, gibt es am Anfang und am Ende des Frühstücks einen ritualisierten Singkreis. „Das Problem ist, dass heute kaum noch jemand singt. Ich bin immer froh, wenn die Mütter singen, weil sie wissen, dass sie es für ihr Kind tun“, sagt Gabriele Schelp, die jede Woche einen Spiel- oder Denkimpuls einbringt. Dabei geht es um zum Beispiel um die Ernährung, aber auch um Fragen wie „Wie gehe ich mit meinem Kind um, wenn es mich nervt?“.

Die jungen Mütter zwischen 18 und 22 Jahren leben häufig nicht in stabilen Beziehungen und sind damit mehr auf sich gestellt. „Die finanzielle Situation ist meist schwierig, die Frauen sind noch zur Schule gegangenen oder haben eine Ausbildung gemacht und sind im Beruf nicht gefestigt“, berichtet Schelp. Da sie die Erfahrung gemacht hat, dass junge Mütter in unserer Gesellschaft komisch angeguckt werden, sieht sie es als Aufgabe, das Selbstbewusstsein der Frauen zu stärken und sie in dem zu bestärken, was sie gut machen.