Dornröschenschlaf im Nordpark

Nach wie vor ist offen, ob und wann am Ausflugsziel wieder Gastronomie geboten wird. Die Stadt hofft auf einen Pächter.

Wuppertal. Auf den Nordhöhen zieht ein weiterer Sommer ins Land, den die Nordpark-Terrassen jenseits von Sperrzäunen und enttäuschten Hoffnungen im Dornröschenschlaf verbringen - derzeit auch noch bei Bilderbuchwetter.

Die Stadt Wuppertal als Eigentümerin des Gebäudes und besagter Terrassen sucht nach wie vor händeringend nach Prinzen in Gestalt eines Pächters, um ihr "Dornröschen" wieder flott zu bekommen und den Besuchern des Nordparks nach jahrelanger "Trockenheit" zumindest wieder Außengastronomie zu bieten.

Zum Hintergrund: Nach Angaben des GMW müssen in den verwaisten Gebäudekomplex an den Terrassen in den nächsten Jahren zwischen 750 000 und eine Million Euro investiert werden. "Vor diesem Hintergrund haben wir uns entschieden, zweigleisig zu fahren", fügt Wagner hinzu: Um schnellstmöglich wieder Gastronomie anzubieten, will man erst einmal einen Pächter für die Terrassen finden, der mit Versorgungspavillons und Toilettencontainern das Außengelände bewirtschaftet.

Für das noch zu sanierende Haupthaus selbst gab es laut Wagner bislang zwölf Bewerber, die allesamt angeschrieben wurden und aus deren Reihen auch die drei Interessenten für die Außenterrasse kamen. Das GMW geht von einer zweijährigen Umbauzeit im und am Haupthaus aus und hat im Frühjahr erst einmal das Terrassenplateau erneuert, um einem möglichen Pächter "beste Startvoraussetzungen zu schaffen". Dann kam der Regen.

Unterdessen entwickelt das Dornröschen vom Nordpark erhebliches Streitpotenzial: So warnt die Wuppertaler FDP nach Medienberichten über die Sanierungspläne davor, die Nordparkterrassen "im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen des zweiten Arbeitsmarktes zu sanieren", wie am Stadion Zoo geplant. Wenn saniert werde, müsse das regulär geschehen, betont Fraktionschef Jürgen Henke - mit Ausschreibungen und Auftragsvergaben an Fachfirmen.

Nicht minder heikel ist und bleibt die Frage, warum die Nordpark-Terrassen überhaupt erst zu dem wurden, was sie jetzt sind: vergammelt und nur durch den beherzten Einsatz des Nordstädter Bürgervereins mit einigen Fassadenbildern ein Stück weit aufgewertet.

Beim GMW gibt man unumwunden zu, dass die Stadt ihr Gebäude mit Blick auf anstehende Sanierungen in den vergangenen Jahrzehnten nicht immer ausreichend kontrolliert hat. Ein schwacher Trost für alle Wuppertaler, die den Nordpark und dessen Ausblicke schätzen. Sie freut zumindest, dass der größte Teil der Sturmschäden nach "Kyrill" inzwischen beseitigt ist. Dafür stellte der Bürgerverein im Frühjahr 10 000 Euro bereit.