Ein Hirschgeweih im Altarraum

In Beyenburg wurde die Hubertus-Messe gefeiert — und die Klosterkirche auf ganz besondere Weise geschmückt.

Beyenburg. Wenn der Altarraum der altehrwürdigen Klosterkirche zu Beyenburg mit einem prächtigen Hirschgeweih und vielen frisch geschlagenen Tannenbäumen und die Bankreihen mit grünem Reisig und weißen Schleifen geschmückt sind, dann wird dort die glanzvolle Messe zu Ehren von Sankt Hubertus, dem Schutzheiligen der Jäger und Förster gefeiert.

Ein imposantes Bild, das sich den Gläubigen und Besuchern am Samstagabend in dem voll besetzten Gotteshaus bot, als die Geistlichen mit dem Kreuzherrn Bruder Dirk und die Schützenbruderschaft St. Annae et Katharinae in ihren festlichen grünen Uniformen einzogen, gefolgt von den Jagdhornbläsern Schwelm/Barmen und Hohenlimburg. Mit im Gefolge hinter den historischen Fahnen auch drei Falkner, die das kleine Waldkäuzchen Hobbit, den mächtigen Uhu Moritz und den Wüstenbussard Arwen auf ihren dicken Lederhandschuhen trugen. Die drei Greifvögel, alle lammfromm, wie Falknerin Michaela Soest versicherte, folgten dem gottesfürchtigen Geschehen in der Kirche mit sichtlichem Interesse und ließen sich auch durch „Kyrie und Gloria“ oder „Dona nobis pascem“ der beiden Bläsergruppen nicht aus der Ruhe bringen. Ebenso wenig wie durch die zahlreichen Fotos, die die Kirchenbesucher vor dem Gottesdienst von ihnen schießen durften.

Tiere standen auch im Mittelpunkt der Predigt von Kaplan Heinrich Liesen, der den Bogen von der Arche Noah zu den als besonders tierlieb bekannten Heiligen Hubertus, Franziskus und Patrick schlug. Hubertus, dem die Messe gewidmet war, wird oft als Heiligenfigur mit einem Kreuz im Hirschgeweih dargestellt. Die Legende berichtet, dass Hubertus seine Frau verlor, sich aus Gram als Einsiedler zurückgezogen und von der Jagd ernährt habe. Als er an einem Karfreitag das Kreuz sah, unternahm er eine Wallfahrt nach Rom, wurde zum Priester geweiht und später zu Beginn des achten Jahrhunderts sogar Bischof von Maastricht und Lüttich. „Heiliger Bischof Hubertus bitte für uns“, hieß es im vor dem Gottesdienst verteilten Faltblatt in der Klosterkirche.

Zum Beginn der Messe begrüßte Bernd Grasedieck, Vorstandsmitglied des Fördervereins der Klosterkirche, die Gemeinde und erinnerte daran, dass der Erhalt des Gotteshauses und des angeschlossenen Klosters nur zum erheblichen Teil von Spenden finanziert werden könne. Gleichzeitig forderte Grasedieck die Gemeinde auf, bei Chorälen und Liedern kräftig mitzusingen. „Mit jeder Stimme steigt die Stimmung.“ Die festlichen Rituale, die klangvollen musikalischen Bereicherungen der Messe durch die Bläsergruppen, das Orgelspiel von Sebastian Söder dürften auch Herzen und Geldbörsen der Gläubigen geöffnet haben. So wie auch das gemeinsam gesungene Bergische Heimatlied und der stimmungsvolle Abschluss auf den Klosterhof.

Da hatten sich die Blechbläser auf dem von Fackeln gesäumten Rasen vor einem Lagerfeuer versammelt und gaben vor der andächtig lauschenden Zuhörergemeinde weitere Proben ihres musikalischen Könnens ab.