Ein Informations-Tag gegen die Angst vor der Diagnose Krebs
Das Klinikum in Barmen in hatte eingeladen und stellte neue Strategien gegen die Krankheit vor.
Wuppertal. Die Operation ist schweißtreibend. Aus einem Nadelöhr ragt der Griff einer Zange hervor. Das andere Ende befindet sich nicht sichtbar in einem Hohlraum, der von einer Kamera inspiziert wird. Über das Monitorbild gilt es nun, den Patienten zu kurieren. Allerdings handelte es sich beim Informationstag „Leben mit Krebs“ am Samstag im Helios Klinikum nicht um Geschwüre, die zu entfernen waren, sondern lediglich um Gummibären. Die durften die Besucher mit dem OP-Besteck greifen und in ein Gefäß sortieren.
Assistenzärztin Paula Beck weiß zu gut, dass solche Übungen, die so leicht klingen, nicht auf Anhieb gelingen. Die Generation Nintendo hat da gewiss in Sachen Feinmotorik ihren Vorsprung, aber auch den jungen Besuchern fällt die Übung schwer. „Nun stellen Sie sich vor, Sie müssten mit zwei solchen Geräte einen Knoten im Bauchraum binden.“ Der Gedanke flößt Respekt vor den Chirurgen ein, die bei Schlüssellochoperationen präzise Arbeit leisten.
Eine der Koryphäen mit deutschlandweiter Reputation ist Professor Hubert Zirngibl vom Helios Klinikum, der am Samstag gemeinsam mit den Kollegen Thomas Blaschke und Oliver Schmalz über „Behandlungsverfahren in Strahlentherapie, Onkologie und Chirurgie“ referierte.
Vier Vorträge über Prävention, Vorsorge, Diagnostik und Behandlung von Krebs waren beim Informationstag zu hören. Dass Themen wie Arthrose mehr Besucher locken, erstaunt den Helios-Sprecher Jörn Grabert nicht. Bei Krebs bestehe nun mal eine hohe Berührungsangst.
Gerade die wollte der das Klinikum mit dem durchaus animierenden und praxisnahen Informationstag nehmen. Überaus zielführend war dabei der Bericht eines Patienten, der gleich zu Beginn der Veranstaltung auf lebensbejahende Weise über seine Erfahrungen und seinen Umgang mit der gefährlichen Krankheit sprach.
Eine Showküche vermittelte derweil Einblicke in gesunde Ernährung und verriet verlockende Spargelrezepte, während die „Abführ-Bar“ mit dem gar nicht so fürchterlichen Geschmack von Abführmitteln vertraut machte.