Ein Sommerabend für Barockfans
Kirche am Kolk lädt zum 20. Mal zur Reihe Sommerabendkonzert ein. Premiere mit Thorsten Pech, Thomas Laske und Catarina Laske-Trier.
Wuppertal. Wenn die Schulglocken für etwa sechs Wochen aufhören zu bimmeln, die Wuppertaler Bühnen sich in die Theaterferien verabschieden, auch andere Kulturveranstalter eine Ruhepause im Sommer einlegen, heißt das noch lange nicht, hier im Tal sei grundsätzlich kultureller Stillstand eingekehrt.
Denn just zu Beginn der großen Ferien öffnet beispielsweise die Kirche am Kolk regelmäßig ihre Pforten zu ihrer Reihe „Sommerabendkonzerte bei Kerzenschein“. In diesem Jahr ist es bereits die 20. Auflage. Trotz eines schönen Sommerwetters bei herrlichem Sonnenschein kamen zahlreiche Freunde der Kirchenmusik zum Eröffnungskonzert in den dämmrigen Sakralbau. Stattdessen wurde man mit einem andächtigen Ambiente entschädigt.
Dafür sorgten zig Teelichter, die den Altarraum illuminierten. Außerdem lockte wohl Bariton Thomas Laske, einstiger Publikumsliebling an der Wuppertaler Oper, viele an. Gemeinsam mit seiner Frau Catarina Laske-Trier vom Sinfonieorchester Wuppertal und dem künstlerischen Leiter der Reihe Thorsten Pech an der Orgel sorgte er für ein kurzweiliges Stündchen.
Für jeden Geschmack war etwas dabei: Mit den beiden Kantaten „Ich bin getauft in Christi Tode“ und „Ihr Völker, hört“ von Georg Philipp Telemann kamen die Barockfans voll auf ihre Kosten. Mit „Viens! Une flute invisible“ in den Vertonungen von Camille Saint-Saëns und André Caplet wurde französische Musik zu Ohren gebracht.
Natürlich durfte auch Max Reger nicht fehlen, dessen 100. Todestag in diesem Jahr begangen wird. Mit den geistlichen Liedern „Ich sehe dich in tausend Bildern“ und „Meine Seele ist still zu Gott“ wurde dem Rechnung getragen. Sensibel wurde Laske von seiner Frau und Pech mit seinen adäquat maßvollen Registrierungen begleitet. So konnte er mit seiner tragfähigen Stimme die Gesänge ausdrucksstark packend gestalten.
Catarina Laske-Trier intonierte zwischendurch unter Pechs Begleitung Christoph Willibald Glucks „Reigen seliger Geister“ aus seiner Oper „Orfeo ed Euridice“ und Franz Lachners Impression „Elegie“ ausgesprochen gehaltvoll und nuanciert. Und Pech als Solist spielte Louis Viernes „Communion“ außerordentlich kontemplativ.
Dementsprechend begeistert war der Schlussapplaus, dem sich zur die lebendig aufgeführte weltliche „Kaffeekantate“ - „Schweigt stille, plaudert nicht“ (BWV 211) - Johann Sebastian Bachs als Zugabe anschloss.