Westliches Mittelmeer bevorzugt

Die Wuppertaler zieht es statt nach Nordafrika und in die Türkei jetzt noch mehr nach Spanien.

Westliches Mittelmeer bevorzugt
Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Ob Berchtesgaden oder Balearen, ob Tegernsee oder Teneriffa: Der Sommer ist da, und jetzt, in der ersten Hälfte der Schulferien, sind insbesondere viele Familie unterwegs in den Urlaub. „Bulgarien, Spanien und Griechenland sind gefragt“, sagt Reinhard Piesker vom gleichnamigen Reisebüro an Oberbarmer Schwarzbach. Zu Pieskers Stammkunden gehören vor allem Busfans und auch Kreuzfahrer aus Oberbarmen und Nächstebreck. „Wir veranstalten ja auch eigene Reisen, waren beispielsweise gerade mit einer Gruppe in Berchtesgaden.“

Da Kunden zurzeit Ziele in Nordafrika und der Türkei eher meiden, profitiere insbesondere Spanien: „Mallorca, aber auch die Nachbarinsel Menorca, das spanische Festland, Andalusien“, zählt Piesker auf. Einzelne Türkei-Buchungen gebe es natürlich dennoch: „Wir haben Gäste, die gerade von der türkischen Riviera zurückgekommen sind und sehr zufrieden waren.“

„Ganz klar, das ist zurzeit erste Ferienhälfte“, sagt Thomas Weber vom Tui ReiseCenter an der Elberfelder Schloßbleiche zur bevorzugten Reisezeit der Wuppertaler jetzt, im Juli. Besonders angesagt seien Ziele im westlichen Mittelmeer. Überhaupt sei die Resonanz sehr gut, sagt Weber — auch profitiere das Geschäft im Elberfelder Zentrum und direkt am Döppersberg „indirekt von der Großbaustelle, da sich die Passantenströme geändert haben“. Momentan gebe es viele Anfragen nach kurzfristigem Urlaub. „Wir erwarten für die zweite Ferienhälfte weitere Nachfrage — und für diese Zeit haben wir zurzeit auch noch einiges im Angebot.“

„Jetzt, nach Ende der Fußball-Europameisterschaft, gibt es zahlreiche Anfragen“, sagt Ursula Scheer von Ilios Reisen an der Vohwinkeler Bahnstraße: „Viele kommen zu uns in der Hoffnung, noch kurzfristig Schnäppchenpreise zu ergattern — doch die sind in diesem Jahr leider nicht in dem Maße wie früher verfügbar.“

Es sei deutlich zu spüren, dass sich auch das Buchungsverhalten der Wuppertaler aufgrund der politischen Situation in der Türkei und nach jüngsten Anschlägen auf Touristen in Nordafrika verändert habe. Die Wuppertaler Familien, die jetzt, in der ersten Ferienhälfte unterwegs seien, hätten sich meist schon frühzeitig entschieden und von entsprechenden Frühbucherrabatten profitieren können. „Wenn das Wetter aber weiter so unbeständig bleibt, werden sich aber bestimmt auch noch etliche Familien dazu entschließen, in der zweiten Ferienhälfte zu verreisen.“

Davon geht auch Ute Haupt vom Derpart-Reisebüro an der Cronenberger Hauptstraße aus. „Grundsätzlich ist es für Familien aber empfehlenswert, frühzeitig zu buchen“, rät sie. „Wir schauen aber natürlich auch kurzfristig immer gern nach.“ Eine Alternative für preisbewusste Urlauber sei beispielsweise das Reiseland Bulgarien mit seinen Stränden am Schwarzen Meer. Doch Spanien ist derzeit der Renner, dorthin zieht es die Wuppertaler Kunden in Scharen. Insbesondere auf die Lieblingsinsel der Deutschen. „Mallorca ist sehr stark gebucht“, sagt Ute Haupt. Und auch sie bestätigt einen Trend, den die Reiseverkäufer im Tal seit einiger Zeit registrieren - die Wuppertaler zieht es aufs Wasser: „Wir haben viele Nachfragen nach Kreuzfahrten.“