Eine stilgerechte Einweihung an Gleis 4
Die Draisinen sind künftig auf einem zusätzlichen 500 Meter langen Schienenstrang unterwegs.
Barmen. Ein großer Tag für den Bahnhof Loh — den Draisinen- Bahnhof. Dort wurden nämlich gestern mit Gleis vier ein weiterer etwa 500 Meter langer Schienenstrang und eine angemessene Behausung für das attraktive Gefährt eingeweiht, das die Herzen der Trassenbesucher in den letzten Jahren im Sturm erobert hat. Stilgerecht, die Einweihungsfeierlichkeiten, als „Bahnhofsvorsteher“ Armin E. Engel in marineblauer Uniform und mit roter Mütze per Pfeife und grüner Signalkelle die Fahrt freigab.
Carsten Gerhardt, der Vorsitzende der Wuppertal Bewegung, und Michael Klaholz von der Stadtsparkasse traten in die Pedale und bewegten das liebenswerte Vehikel mit etlichen Fahrgästen vorwärts. Kultur-Dezernent Matthias Nocke stand auf der Plattform, bewaffnet mit einer Schere, um das rotweiße Band durchzuschneiden. Beifall, als das Gleis dann offiziell freigegeben worden war, und gleichzeitig das Signal zur Stärkung mit Imbiss, Bier und Alkoholfreiem, wobei auch die Helfer kräftig zulangen konnten.
Vorher hatte Carsten Gerhardt allen, die an der Arbeit an dem neuen Gleis beteiligt waren, herzlich gedankt und dabei vor allem Rolf Dellenbusch, den Leiter und Motor des Draisinen-Projekts, in den Vordergrund gestellt. Gerhardt erinnerte daran, dass die 1,6 Kilometer lange Draisinenstrecke 2010 zum ersten Mal befahren worden war, dass aber Viaduktarbeiten einen zeitweisen Rückbau und erneutes Verlegen der Gleise erforderlich gemacht hätten. Hier haben Wichernhaus, GBA mit Niederlassungsleiter Dieter Mattner und das Jobcenter vorzügliche Arbeit geleistet.
Und vor allem die Gleisarbeiten waren so beispielhaft gut gelungen, dass 14 der insgesamt 16 beteiligten Gleisbauer dank der angeleiteten Qualifizierungsarbeiten einen festen Platz auf dem ersten Arbeitsmarkt gefunden hätten. „Das waren Arbeiten unter realen Bedingungen und das hat die Mitarbeiter fit gemacht für die Prüfung bei der Bahn“, erklärte Henry Wollner, Prokurist der Gesellschaft für berufliche Aus- und Weiterbildung (GBA).
Niederlassungsleiter Dieter Mattner, verriet, dass außerdem Schlosser und Maler an den Arbeiten am Bahnhof Loh und der Draisinen-Garage beteiligt waren, und Carsten Gerhardt sprach von einem Kleinod der Nordbahntrasse, die inzwischen dank der vielen ehrenamtlichen Helfer eine Seele bekommen habe. 11 000 Fahrgäste hat die Draisine inzwischen über die 1,7 Kilometer bewegt, und jetzt ist durch das weitere Gleis und die Weiche, bei der sich die Gäste selbst als Weichensteller betätigen dürfen, eine zusätzliche Attraktion dazu gekommen. „Hier werden Familienfeste, Junggesellenabschiede und Kindergeburtstage gefeiert, und wer seinen auswärtigen Gästen etwas Besonderes bieten will, der lädt sie ein zur Draisinen-Fahrt vom Bahnhof Loh.“ Rolf Dellenbusch und sein Team hatten allen Grund, stolz zu sein.