Handwerklich gutes „Arbeiten auf Papier“

In der Stadtsparkasse stellen sechs Mitglieder der Bergischen Kunstgenossenschaft aus.

Foto: Andreas Fischer

„Arbeiten auf Papier“ ist die Ausstellung überschrieben. Und meint zweierlei: Kunst auf Papier zeigen und die Besucher zugleich zusehen lassen, wie diese aufs Papier kommt. Weshalb bei der gut besuchten Eröffnung am Mittwochabend im Foyer der Stadtsparkasse am Islandufer zwei Künstler (Krzysztof Juretko und Brigitte Baumann) vor Ort mit Stift oder Radierpresse eben auf Papier arbeiteten. Die Ausstellung präsentiert handwerklich gute, reelle Kunst von ausgebildeten Künstlern der Bergischen Kunstgenossenschaft (BKG). Der Stolz auf die langjährige Geschichte der Vereinigung war bei der Vernissage ebenso zu spüren wie die Vor freude auf die Zusammenstellung der rund 70 Werke von zwölf Künstlern.

Stolz war auch Sparkassenvorstand Gunther Wölfges, der die Gäste zur 135. Kunstausstellung in seinem Haus begrüßte und einen ersten Exkurs in die 1905 gegründete BKG gab, die während des Nationalsozialismus für zwölf Jahre verboten war, so dass sie, rein rechnerisch, 2017 hundertjähriges Jubiläum habe, so der Banker. BKG-Vorsitzender Harald Nowoczin bedankte sich für die anerkennenden Worte und betonte den akademischen Background der Mitglieder , der es durchaus verdiene, dass die Künstler auch mal im von der Heydt-Museum gezeigt werden sollten. Gleichwohl ist das Museum am Islandufer beteiligt, weil es wie zwei Künstlerfamilien Arbeiten zur Verfügung stellt, so dass auch sechs namhafte, ehemalige BKG-Mitglieder in Wuppertal gezeigt werden können.

Zu sehen sind Kreidearbeiten von Vollrath Hoeck, feine und filigrane Radierungen von Otto Coester, Eugen Busmann und Ari van Santvoort, eine Litographie von Ernst Oberhoff und Willi Dirx’ bekannter Holzschnitt „Wolkenburgtreppe“. Peter Klassen, der zusammen mit der BKG die Ausstellung seit Dezember vorbereitet hat, freut sich besonders über diese alten Werke, weil sie Ausdruck „ehrlicher, und nachvollziehbarer Arbeit sind“. Hinzu gesellen sich an den Stellwänden im Sparkassenfoyer sechs BKG-Künstler, die auch bei der Vernissage Rede und Auskunft zu ihren Arbeiten gaben.

Ellen Blank-Hasselwander zeigt ihren fünfteiligen Zyklus „Der letzte Tanz“, Klaus Fröhlich steuert organische, fast skulptural wirkende Arbeiten bei, Inge Heinicke-Baldauf ist mit ausschnitthaften Holzschnitten und Lakritzbildern vertreten. Ein besonders vielfältiges Werk (darunter Akte), das mit verschiedenen Zeichentechniken erstellt wurde, bietet Barbara Liesenhoff-Puppels. Leif Skoglöf, hat mit Kohle und Rötelkreide Porträts und Akte geschaffen, Kurt Luhn glänzt mit kaligraphischen Arbeiten, deren feine Linienführung sogar in Japan Anerkennung gefunden hat.