Risse Einsturzgefährdete Häuser in Wuppertal: Wie Experten nach der Ursache suchen

Wuppertal · Wegen Rissen in den Gebäuden mussten Bewohner von mehreren Häusern ihre Wohnungen in Wuppertal verlassen. Jetzt forschen zahlreiche Experten nach der Ursache - auch die Bundeswehr ist beteiligt.

Einsturzgefährdete Häuser in Wuppertal: Experten suchen nach der Ursache
Foto: Der Gelbe Punkt

Fachleute installieren derzeit Messinstrumente, unter anderem ein Georadar, um die Bewegungen im Boden näher zu untersuchen, berichtet Stadtsprecherin Martina Eckermann am Montagmorgen (11. März). Das werde bis zum Nachmittag dauern, danach müssten die Ergebnisse ausgewertet werden. „Wir können im Moment nur abwarten“, sagt sie.

Zahlreiche Experten unterstützten die Stadt bei der Suche. Beteiligt seien unter anderem die Fachleute aus dem städtischen Umweltressort, eine Spezialfirma aus Dortmund, der Geowissenschaftler Matthias Pulsfort der Universität und ein Sachverständiger des geologischen Dienstes des Landes. Auch der Regierungsbezirk Arnsberg, der landesweit für Bergschäden zuständig ist, hat Unterstützung zugesagt.

Herangezogen würden zudem alte Stollenpläne der Zeche Karl, aber auch altes Wissen über Dolinen. Die Stadtwerke hätten bereits am Sonntag die Kanäle kontrolliert und mitgeteilt, dass diese intakt sind. „Bisher sind alle Aussagen über Ursachen Mutmaßungen“, betont Martina Eckermann.

Auch Bundeswehr ist im Krisenstab vertreten

Haus in Wuppertal droht einzustürzen
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Foto: Tim Oelbermann/Der Gelbe Punkt

Der Krisenstab bei der Stadt besteht aus rund zwanzig Personen, die Sonntag zusammengekommen sind. Dazu gehören unter anderem Mitarbeiter der Feuerwehr, des Ordnungsamtes, des Ressorts Straßen und Verkehr, des Umweltressorts, auch der Bundeswehr. Einige waren auch die ganze Nacht im Einsatz. Bis neun Uhr am Montagmorgen hatte Stadtdirektor Johannes Slawig die Leitung, nach dem Treffen des städtischen Verwaltungsvorstands übernahm Ordnungsdezernent Matthias Nocke die Leitung. Letzterer hatte gegenüber unserer Redaktion am Sonntagabend bestätigt, dass sich unter den Häusern alte Bergbau-Stollen befinden sollen. Ob ein Zusammenhang zur Einsturzgefahr bestehe, sei aber noch völlig unklar.

Die Beteiligten kehren zwar am Montag auch an ihre regulären Arbeitsplätze zurück, können aber jederzeit wieder zusammengerufen werden, wenn es etwas zu entscheiden gibt.

Die Bewohner eines Hauses hatten die Feuerwehr am Sonntag wegen verdächtiger Geräusche und Risse in den Wänden alarmiert. Diese Risse vergrößerten sich im Laufe des Tages. Wegen Einsturzgefahr wurden insgesamt acht Häuser evakuiert, zwei später wieder freigegeben. Rund 70 Bewohner mussten anderweitig unterkommen.