Eiserne Hochzeit: Amors Pfeil war ein Ziegelstein

Durch einen Unfall lernte sich das Ehepaar Dännart kennen — und feiert jetzt die Eiserne Hochzeit.

Foto: Stefan Fries

Wuppertal. Gisela und Johannes Dännart blinzeln auf ihrem Balkon in die Sonne und fühlen sich auch nach 65 Jahren Ehe innig miteinander verbunden. Sie, eine originale Elberfelderin, wie im Ausweis vermerkt, und ihr Mann, ein gebürtiger Barmer, erinnern sich an die erste Begegnung.

„Johannes war Elektromonteur und arbeitete im Nebenhaus, während ich als kaufmännische Angestellte an meinem Schreibtisch bei der Firma Pennekamp in der Kleestraße saß“, erzählt die Jubilarin. Beim Verlegen der Spanndrähte brach dann plötzlich ein Ziegelstein durch das Glasdach — genau auf den Schreibtisch von Gisela Dännart. Und der heute 87-Jährige lacht: „Ich war damals sehr schüchtern, und das war die Gelegenheit, an die Frau heranzukommen.“

So wartete er noch am gleichen Nachmittag vor dem Büro, und gemeinsam gingen die beiden zur Schwebebahnhaltestelle in Oberbarmen — das war im November 1948. Fortan trafen sich der 21-jährige Johannes und die damals 22-jährige Gisela an der Schwebebahn, verlobten sich bereits im Mai und gaben sich im Oktober 1949 das Ja-Wort.

Sohn Hans-Jürgen wurde im darauf folgenden Jahr geboren, Tochter Andrea folgte sieben Jahre später. Auch auf Enkelin Elisa und die beiden Ur-Enkel Lars (14) und Eike (8) ist das Paar stolz.

Nach einigen Umzügen, etwa von der Stern- in die Horather Straße, leisteten sich Gisela und Johannes Dännart 1968 eine Eigentumswohnung an der Konrad-Adenauer Straße. Eine Leidenschaft, die beide verbindet ist neben dem Camping die Musik.

„Vor Ihnen sitzt ein Engel“, blickt der Jubilar liebevoll seine Ehefrau an, die ihm nach seinem Schlaganfall im Juni 2014 „durch ihren schnellen Einsatz das Leben gerettet hat“.