Elefantenbaby: Am Samstag begrüßt "Tika" Wuppertal

Tika: Freitag, der 13., hat Glück gebracht: Um 10 Uhr wird das Elefantenbaby präsentiert. Die Geburt war nicht einfach.

Wuppertal. Der jüngste Zoo-Nachwuchs ist tierisch munter. "Tika ist so fit, dass wir es wagen können", sagt Arne Lawrenz erleichtert. Das Wagnis, das der Tierarzt meint, ist der erste große Auftritt der kleinen Elefantenkuh: Der Mini-Dickhäuter soll heute um 10 Uhr erstmals das Außengehege beschnuppern.

Ungewöhnlich früh wird der Elefantennachwuchs der Presse und Öffentlichkeit präsentiert. Ein gutes Zeichen. Und auch der Experte bestätigt, dass sich das sehnsüchtig erwartete Elefantenmädchen pudelwohl zu fühlen scheint: "Tika ist sehr mobil."

Mit anderen Worten: Die junge Dame scheint einen quirligen Charakter zu entwickeln. Auch Mutter Sabie hat sich von der - nicht unkomplizierten - Geburt Freitag früh schnell erholt. "Sie macht ihre Sache perfekt", lobt Lawrenz. "Sie will permanent Kontakt haben. Und wenn Tika eine Stütze braucht, richtet sie sie professionell mit dem Rüssel auf."

Kein Wunder: Sabie hat als zweifache Tante Erfahrung mit Babys. Denn nach Bongi und Kibo ist Tika das dritte Elefantenbaby, das innerhalb von zwei Jahren im Wuppertaler Zoo zur Welt gekommen ist.

Lawrenz ist sichtlich froh, dass die 14-jährige Sabie ihr erstes eigenes Baby so gut annimmt: "Denn bis zu 50 Prozent der afrikanischen Elefanten, die unter menschlicher Obhut geboren werden, erreichen das erste Lebensjahr nicht." In Wuppertal gibt es allerdings keine Bedenken, dass Mutter und Tochter ein eingespieltes Team werden. Zumal der Geburtstermin - Freitag, der 13. - etwas ganz Besonderes ist.

Im Zoo nahm der schicksalhafte Tag eine gute Wendung: Als Tika um 2.40 Uhr geboren wurde, hatte der Tierarzt bange Stunden hinter sich. "Es war Fruchtwasser abgegangen, ohne dass Sabie Wehen hatte." Eine brenzlige Situation, denn wenn die Gebärmutter austrocknet, kann neben dem Baby auch die Mutter sterben.

Eines war deshalb anders als bei den Geburten von Bongi und Kibo: Lawrenz, der seit Tagen Nachtwache im Elefantenhaus geschoben hatte, stand nicht nur hauptsächlich bangend daneben, sondern griff sehr aktiv ein. "Wir haben es erst mit Massagen versucht, aber die Wehen blieben weiterhin aus." Und Sabie blieb ruhig: "Sie war sogar zu relaxed - und hat weiter gefuttert."

Am Ende halfen Spritzen mit wehenfördernden Mitteln: Tika kam mit den Füßen zuerst - wie es sich für einen Elefanten gehört. Die Erklärung leuchtet ein: "Wenn ein Elefant mit dem Kopf zuerst käme, könnte er mit dem Rüssel stecken bleiben."

Im Durchschnitt ist eine Elefantenkuh 645 Tage trächtig. Tika wollte erst zehn Tage später den Bauch ihrer Mutter verlassen. Während Bongi und Kibo bei ihrer Geburt etwa 95 Kilogramm auf die Waage brachten, ist sie mit ihren 75 Kilo ein tierisches "Leichtgewicht".

Elefantenbaby Tika ist da. Mit diesem süßen Dickhäuter wird sich der Zoo einmal mehr als Besuchermagnet erweisen. Ende Mai, als das neue Freiluftgehege für die Löwen und Tiger eingeweiht wurde, hatte der Tierpark eindrucksvoll gezeigt, wie viele Gäste er in die Stadt locken kann. Keine Frage: Der Zoo hat eine Leuchtturmfunktion, nicht nur für Wuppertal, sondern für die bergische Region. Tika könnte - wie schon seine Geschwister Kibo und Bongi - fürs Tal werden, was Eisbär Knut für die Berliner war. Dem darbenden Tourismus im Tal kann das nur gut tun. Herzlichen Glückwunsch!