„Eltern haben einen anderen Anspruch“

Peter Schmoll, Schulleiter der Tagesschule Dönberg, geht in den Ruhestand.

Foto: Andreas Fischer

Dönberg. „Ich habe meine Arbeit hier an der Schule bis zum letzten Tag gern gemacht“, sagt Peter Schmoll, Schulleiter der Erzbischöflichen Tagesschule Dönberg mit den Zweigen Grund-, Haupt und Realschule. Am Montag wurde Peter Schmoll offiziell in den Ruhestand verabschiedet, bleibt aber bis Ende des Schuljahres, dem 13. Juli, als Schulleiter wie auch als Lehrer für Mathematik, Physik und Technik aktiv.

„Lehrer zu werden, war eigentlich nicht mein Berufswunsch“, gesteht der 64 Jahre alte Pädagoge lächelnd. „Eigentlich wollte ich Vermessungsingenieur werden, habe aber im Laufe des Studiums gewechselt und konnte meine Abschlüsse in Mathematik und Physik im Lehrberuf verwenden.“

Aufgrund eines Tipps einer Kollegin hat sich der aus einem katholisch geprägten Elternhaus stammende Peter Schmoll bei der damaligen Erzbischöflichen Grund- und Hauptschule auf dem Dönberg beworben. „Das habe ich bis heute nicht bereut“, so Schmoll, der im Jahr 2000 zum Konrektor befördert wurde, 2005 das Amt des Schulleiters nach dem plötzlichen Tod seiner Vorgängerin Hildegard Engelmann zunächst kommissarisch übernahm. Während seiner Amtszeit wurde das Erzbischöfliche Lehrinstitut um einen Realschulzweig erweitert, so dass nun drei Schulformen unter einem Dach in Dönberg zuhause waren.

Das Lehren des Fachwissens ist die eine Seite der Lehrtätigkeit in der Erzbischöflichen Schule. Als ebenso wichtig sehen die insgesamt 36 für 560 Schüler tätigen Mitglieder des Lehrerkollegiums unter Schmolls Leitung das Vermitteln von Werten an, den wertschätzenden Umgang miteinander und Empathie für sozial benachteiligte Mitmenschen. „Als Katholische Schule in kirchlicher Trägerschaft bemühen wir uns, ein christliches Menschenbild in Erziehung und Bildung werden zu lassen“, so steht es im Schulvertrag, über den die Eltern beim Anmeldungsgespräch informiert werden. Werte, die von Peter Schmoll und dem Kollegium mit dem nötigen Herzblut gelebt werden, und mit deren Hilfe und dem dazugehörigen Wissen es auch gelingt, die Schüler nach Abschluss ohne Probleme in Ausbildungsbetriebe zu vermitteln.

Was hat sich im Laufe der mehr als vier Jahrzehnte verändert im Schulleben? „Wir müssen in der Schule manches leisten, was früher Aufgabe des Elternhauses war“, antwortet Peter Schmoll und Konrektor Thomas Drees fügt hinzu: „Eltern haben inzwischen im Allgemeinen einen hohen Anspruch an die Schule.“

Und was fängt der zukünftige Pensionär mit der neu gewonnenen Freizeit an? „Da habe ich noch nichts geplant, aber Urlaub mit dem Enkel und viel Zeit für die Familie stehen ganz obenan“, erklärt der beliebte Schulleiter, von dem sein Vertreter Thomas Drees sagt: „Wir alle bedauern seinen Abschied sehr.“