Empfang mit Stärkungspakt und Energiewende
Wuppertaler Grüne forderten beim Frühlingsempfang auch mehr bergische Kooperation.
Wuppertal. Fast schien es, als hätten sich die beiden Grünen Peter Vorsteher und Sylvia Löhrmann abgesprochen. Im nahezu identischen Wortlaut haben sowohl der Fraktionsvorsitzende als auch die NRW-Schulministerin am Samstag beim Frühjahrsempfang der Wuppertaler Grünen die Akteure im Bergischen Städtedreieck zur „Kooperation auf Augenhöhe“ aufgerufen.
Auch in der Bildungspolitik waren sie sich einig: Inklusion lautete das Schlagwort der Ministerin zum Schulkonsens. Vorsteher führte zuvor aus, dass man nun in Wuppertal nicht zuletzt dank Löhrmann ohne Bevormundung über die Schullandschaft entscheiden dürfe. Das bedeute vor allem längeres gemeinsames Lernen.
Gut 80 Gäste waren im Barmer Bahnhof dabei, um Löhrmann und Vorsteher zu lauschen — darunter die Bundestagsabgeordneten Hermann Ott (Grüne), Manfred Zöllmer (SPD) und Jürgen Hardt (CDU) sowie die SPD-Landtagsabgeordneten Dietmar Bell und Josef Neumann.
Sie hörten, wie Peter Vorsteher in seiner Rede auf vier weitere Themen einging: Er beklagte fehlende Gewerbeflächen, forderte ein Konzept für eine attraktive Innenstadt („Das bedeutet nicht immer mehr Super- und Baumärkte“) und die Energiewende mit dem Ziel, 100 Prozent erneuerbarer Energie aus der Region zu gewinnen. Zudem sprach er über den Stärkungspakt und die Stadtfinanzen — eine weitere Übereinstimmung mit Löhrmann.
„Wuppertal ist quasi das Sinnbild für die kommunale Finanzkrise“, rief die Ministerin den Gästen zu. „Dabei ist es damit nicht allein: Von 400 Kommunen in NRW befinden sich 90 Prozent in der Haushaltssicherung“, so Löhrmann weiter. Das Plus für Wuppertal aus ihrer Sicht: Aus dem Stärkungspakt Stadtfinanzen erhält das Tal den größten Batzen. Womit der Spardruck aber erst anfängt, wie jeder Wuppertaler spätestens seit der Vorstellung des neuesten städtischen Sparpakets wissen dürfte.