Ravel für Schüler: „Impressionismus ist ganz, ganz leise“

Das Prisma-Quartett stellt den Grundschülern das Ravel-Streichquartett vor.

Wuppertal. Ist der Mendelssohn-Saal eine Kammer? „Nö, ein großer Saal“, finden die Kinder im Schulkonzert des Prisma Quartetts, mit dem dieses nach der Babypause von Pirkko Langer wieder einsteigt. Trotzdem spielt das Streichquartett Kammermusik. „Früher gab es Musik nur in der Kirche — alles andere war Kammermusik“, erklärt Moderator Raphael Amend.

Er bringt den Kindern Maurice Ravel und sein Streichquartett F-Dur lebendig nahe: „Er hatte es nicht so mit dem Üben, der war zu faul.“ Dafür habe der Pianist sich dem Komponieren zugewandt. Mit viel eigener Aktion erfahren die Kinder, was Impressionismus in der Musik bedeutet. „Das ist typisch für Impressionismus, dass die Musik plötzlich ganz, ganz leise ist — oder ganz laut“, verdeutlicht Amend. Ein Mädchen darf in die Noten luren und sieht dort die typischen Bezeichnungen „ppp“ und „fff“.

Die Kinder singen die Melodie nach („die lässt sich nicht klatschen“) und deuten mit Armbewegungen die Lautstärke an. Sie finden heraus, dass die Melodien von 2. Geige und Bratsche unterschiedlich schnell klingen, wenn diese bei gleichem Tempo binden oder hin- und herstreichen, und dass ein Tremolo Spannung erzeugt.

Immer wieder fragt Amend die Dritt- und Viertklässler nach Details. „Die hat nicht ihr Dings dafür“, versucht ein Junge zu erklären. Tatsächlich, die Cellistin zupft ohne Bogen die Saiten im Pizzicato. „Raphael Amend macht das sehr gut“, freut sich auch Detlef Muthmann, der das Konzert sponsert. Solch enthusiastischen Beifall wie hier bekommen die Musiker bestimmt selten. Begeistert jubeln und klatschen die Kinder. Nur gegen Ende grassiert eine Blasenschwäche im Publikum.