Der Schutzschirm für die freie Kultur bleibt gespannt
Sanierung der Stadtfinanzen soll keine Auswirkungen für freie Kunstszene im Tal haben.
Wuppertal. Gute Nachrichten für Wuppertals freie Kunstszene: Trotz Haushaltssanierungsplan und massiven Einsparungen gerade auch im Bereich Kultur wurde der freien Künstlerszene am Dienstagabend in der Citykirche gleichbleibende finanzielle Unterstützung zugesagt. Bei ihrem fünften Jahrestreffen in Anwesenheit von Oberbürgermeister Peter Jung, Kulturdezernent Matthias Nocke und Monika Heigermoser, Leiterin des Kulturbüros wurde zwar nicht über künstlerische Inhalte diskutiert, dafür aber das alles beherrschende Thema Geld behandelt. „Niemand von Ihnen wird weniger Mittel zur Verfügung haben“, sagte da zum Beispiel Nocke, der sich sicher zeigte, dass die 130.000 Euro Fördermittel selbst dann zur Verfügung stehen werden, wenn doch noch Kürzungen beschlossen werden sollten — zur Not dann über freie Förderer und deren privaten Gelder.
„Wir wollen die Auswirkungen des Haushaltssanierungsplans so gering wie möglich halten“, sagte Jung, der die schwierige Situation der Kultur anerkannte. Doch wichtig sei diese, wie auch Nocke findet, denn: „Man kann deutlich merken, dass die freie Kunstszene mit nur wenig Geld zur Lebensqualität der Stadt beiträgt.“ Heigermoser freute sich darüber, dass sie bekanntgeben durfte, „dass ein Schutzschirm über die freie Kunstszene in Wuppertal gespannt worden ist.“
Die anwesenden Künstler freuten sich zwar darüber — hielten aber auch nicht ihre Kritik und ihren Unmut zurück. Gerade bei dem jetzt im Landtag diskutierten Kulturfördergesetz, das einen Mindeststandard an Kultur auch bei finanziell schwierigen Bedingungen in Kommunen unbürokratisch sicherstellen will, vermisse man die Beteiligung Wuppertals. Es wurden auch Stimmen laut, die androhten, die Arbeit in andere Städte zu verlagern, falls Förderung ausbleibe.
Doch diesbezüglich zeigt sich Wuppertal engagiert. Neben städtischen Mitteln wird das Kulturbüro weiterhin gezielt Drittmittel akquirieren. Außerdem gibt es nun mit Martina Kissing und ihrem Team „Strukturpolitische Fördermittelakquise“ eine Ansprechpartnerin, die mit ihrem Wissen den bürokratischen Aufwand zur Beantragung von EU-Fördermitteln herabsenkt. fb