Die Schäden waren verheerend. General-Manager Frank Thomsen aus der Hamburger Zentrale betont, dass es ihn damals – auch im Hinblick auf die Katastrophe im Ahrtal – erleichtert hat, dass Gäste wie Mitarbeiter alle in Sicherheit gebracht werden konnten. „Wir hatten noch Glück, dass das Wasser so schnell abgepumpt wurde“, erklärt er. Dennoch stellte sich im Laufe der Zeit heraus, dass der Schaden immer größer wurde. „Die Trocken-Geräte arbeiteten sechs bis acht Monate lang durchgehend, letztlich mussten die Räume entkernt werden, die komplette Verkabelung und einiges, was die Besucher gar nicht sehen, erneuert werden“, so Thomsen.

Das alles habe deutlich mehr Zeit gebraucht als erwartet und mehrere Millionen Euro gekostet. Eine genaue Zahl könne er nicht nennen, er betont aber die gute Zusammenarbeit mit dem Vermieter. „Ein anderer Standort ist für uns trotz der hohen Schäden nicht in Frage gekommen“, ergänzt Stephan Lehmann, Director Operations.

Stattdessen wurde in den letzten Jahren viel Mühe in den altbekannten Standort gesteckt. In dieser Zeit rätselten viele Wuppertaler, wann und ob das Cinemaxx zurückkehren würde, meist flossen die Informationen durch die große Kinokette nur spärlich. „Wir wussten lange selbst nicht, wie es aussieht. Dass wir in dieser Woche öffnen können, verfestigte sich erst vergangenen Freitag final“, erläutert Thomsen – da es immer wieder neue Herausforderungen gab, ein besserer Hochwasserschutz eingebaut wurde und zudem etliche neue Sicherheitsvorschriften zu beachten waren.

Rund 600 000 Besucher seien jährlich vor der Pandemie ins Cinemaxx gekommen. „Wir hoffen, wieder daran anknüpfen zu können“, erklärt Lehmann. Die Schwierigkeiten der letzten Jahre, Ukrainekrieg, Inflation, Pandemie, aber auch der Schauspielerstreik in Hollywood seien nicht spurlos an den Kinos vorbeigegangen. Viele Hoffnungen sind nun in die anstehende Wintersaison gesetzt – und in Sonderangebote zur Wiedereröffnung: „Wir beginnen mit einer Rückblende auf die großen Blockbuster der letzten drei Jahre, die wir in Wuppertal nicht zeigen konnten – zu einem Sonderpreis“, stellt Lehmann in Aussicht. Auch das Kinofest, bei dem es alle Filme für je fünf Euro zu sehen gibt, soll am Nikolauswochenende nachgeholt werden.

Zudem kommen die großen Blockbuster dieses Winters nach Wuppertal: „Gladiator 2“, „Vaiana 2“, „Mufasa: Der König der Löwen“ und „Wicked“ sollen in den nächsten Wochen die Zugpferde sein. In neun Kinosälen finden die Gäste 1744 VIP-Sitzplätze aus Leder mit leicht verstellbarer Rückenlehne und extra breiter Sitzfläche. Alles ist modern eingerichtet, eine leuchtende Treppe führt nach oben und die große Rutsche aus dem ersten Stock ins Untergeschoss ist wieder neu aufgebaut worden. „Cinemaxx verspricht Filme im Hochglanz – und das wollen wir auch in Wuppertal wieder einhalten“, so Thomsen.

Gemeinsam mit vielen Mitarbeitern startet die Standortleiterin Kerstin Raile ab jetzt ins Kino-Geschäft, ursprünglich komme sie aus der Gastronomie. „Diese Umbauphase schweißt zusammen und wir freuen uns sehr, hier jetzt endlich starten zu dürfen.“

Das freut auch die Gäste Monika und Manfred, die gleich zur Eröffnung „Venom: The Last Dance“ ansehen wollen. „Wir haben das Cinemaxx vermisst“, sagen sie mit Vorfreude auf das lang ersehnte Blockbuster-Kino.