Erweiterung: Besucheransturm im Skulpturenpark Waldfrieden

Am Wochendende war die neu gestaltete und erweiterte Ausstellungsfläche das Ziel zahlreicher Besucher aus der Region.

Wuppertal. Oberbürgermeister Peter Jung stand bei seiner Begrüßung der Honoratioren und VIPs am Freitagabend im Regen.

Als sich Samstagvormittag für alle anderen Bürger die Pforten des erweiterten Skulpturenparks öffneten, zeigte sich das Wetter von seiner zumindest lieblichen Seite. „Wir wären aber auf jeden Fall gekommen. Der Skulpturenpark ist zu allen Gelegenheiten ein Erlebnis“, betonte Besucherin Nicola Wolz.

Die Ennepetalerin „liebt den Park, seine Atmosphäre“ und die „herrlichen Skulpturen. Je nach Jahreszeit und Blattbestand der Bäume wirken sie unterschiedlich.“

Um 4,5 Hektar und eine weitere Ausstellungshalle ist der vor fünf Jahren von Anthony „Tony“ Cragg initiierte Skulpturenpark vergrößert worden. „Eine Führung in dem Sinne, dass Sie mit einem Guide durch das ganze Areal gehen, gibt es nicht“, erklärten die Mitarbeiter an der Kasse. Anstelle dessen hatten sich fünf Kollegen, erkennbar an Schirmen, an markanten Punkten verteilt, um dort „mit Interessierten ins Gespräch zu kommen“, wie Till-Martin Köster sagte.

Die Wuppertalerin Cara Dellikhoff war eine davon. „Ich möchte das Neue kennenlernen.“ Im Schlepptau hatte sie kunstsinnige Freunde. Peter und Karin Lanz waren eigens aus Dortmund angereist.

Endlich ist mit Eva Hilds „Irruption“ die erste Arbeit einer Bildhauerin vertreten, frisch hinzugekommen ist Bogomir Eckers feuerrotes Werk „Odolop“ und „Caldera“ ist ein Beispiel der neuen, von Cragg geschaffenen Arbeiten. Mit rund acht Tonnen ist sie schwer, weil aus Bronze, wie Köster ausführte. „Skulpturen stehen nie zufällig. Ihre Positionierung hat viel mit Körper- und Raumerfahrung zu tun.“

Ein weiterer Aspekt ist das Licht, und auch, wie der Weg zum Kunstwerk ist, also welches Detail als erstes gesehen wird, spielt eine wichtige Rolle bei dessen Platzwahl. Wie nun aber ein bestimmtes Werk zu interpretieren ist, mochte Till-Martin Köster nicht erklären müssen. „Wichtig ist immer, einen eigenen Zugang zu finden. Trauen Sie Ihrer Intuition.“ Auch bei Peter Horst, der sich an der dreiteiligen Bronze „Points of View“ positioniert hatte, gab es viel zum Park im Allgemeinen und Tony Cragg im Besonderen zu erfahren. „Die Arbeit verführt den Betrachter, sich zu bewegen.“ Was Laura Fischer prompt tat. „Hier sind ja noch mehr Nasen, Münder und Augen“, beschrieb sie, was sie sah. Diese abstrakten, ineinander verschichteten Profile „schmiegen sich bei flirrender Hitze oder Schneesturm perfekt in die Landschaft“, fand der Guide.

Ob Detailfragen zu den verwendeten Materialien („das hier ist Sandstein. Aus welcher Region er stammt, kann ich aber auch nicht sagen“) oder Debatten über das Wesen der Kunst („’schön’ ist ein abstrakter und schwieriger Begriff“), formulierte Erklärungen auf deutsch, italienisch oder französisch — „ich bin begeistert“, resümierte Nicola Wolz. Dem Vernehmen nach ist übrigens der Bau einer weiteren Ausstellungshalle nicht ausgeschlossen. In zwei, drei Jahren wisse man mehr, wird gemunkelt,