Meinung Es geht nur mit Druck

Am Ende ging es wohl nur mit Druck. Es gibt noch keine Details, nur den zuversichtlichen Unterton Andreas Muckes bei der Aussage, dass die Verhandlung mit der Deutschen Umwelthilfe „konstruktiv“ gewesen ist.

Aber das sagt schon viel. Das klingt nach Einigung.

Überraschend sollte das nicht sein. Die Stadt berichtet mit Blick auf die eigenen Messstationen von sinkenden Stickstoffdioxid-Werten. Es sind weniger Diesel unterwegs, weniger von den alten jedenfalls, dazu sind schon Busse auf den Euro-6-Standard umgerüstet, und die Stadt hat die Ampelschaltungen angepasst. Sinkende Messwerte sind die Folge. Sie zeigen, dass etwas Druck eben doch zu Maßnahmen und Ergebnissen führt. Und der Termin vor Gericht wird wohl noch mehr Ergebnisse bringen, die bald bekanntgegeben werden.

Das ist alles gut und man möchte sagen: Es geht doch. Warum nicht gleich so? Die Entwicklung zeigt, dass es manchmal nur mit Druck geht. Mit drohenden Fahrverboten. Mit einer eigentlich ungerechten Forderung, nach der Einschränkung weniger – um aber sauberere Luft für alle zu bekommen. Die DUH hat mit etwas Polarisierung viel erreicht.

Dass daraus aktuell mehr werden kann – Stichwort Verkehrswende, wie viele ohne hin fordern – ist aber unwahrscheinlich. Denn der Druck ist in Zeiten von Corona anderswo gelagert, als bei der Frage nach der Platzverteilung auf der Straße.