Escape Rooms in Wuppertal: Rätsel und Nervenkitzel erobern die Stadt
In Wuppertal gibt es immer mehr sogenannte Escape Rooms. Besucher müssen Rätsel lösen, um sich aus ihnen wieder zu befreien.
Elberfeld. Der Trend „Escape Room“ hat Wuppertal erreicht. Drei Anbieter präsentieren ihre Räume schon seit zwei bis drei Jahren und erweitern ihr Angebot fortlaufend. Ein Vierter eröffnet Ende März ein größeres und professioneller ausgestattetes Spielgelände. Die neue Freizeitaktivität funktioniert wie ein Computerspiel im echten Leben: Zwei bis sechs Menschen werden in einem geheimnisvollen Raum eingesperrt. Anhand von Hinweisen, Zeichen und Fundstücken müssen sie verschiedene Rätsel lösen, um sich aus diesem Raum wieder zu befreien. Oft läuft das Spiel über mehrere Teil-Räume, die nach und nach entdeckt werden müssen. Auch Firmen schätzen diese Art von Spiel, das die Zusammenarbeit im Team fordert und den Teilnehmern ihre Stärken deutlich macht. Der Raum wird von einem Betreuer die ganze Zeit über per Kamera beobachtet. Kommt ein Team nicht weiter, hilft der Betreuer mit kleinen Hinweisen.
Als Erster eröffnete Alexander Hergert 2015 seinen Lockroom an der Steinbeck. Er schätzte die Escape Games und wollte das Spiel auch nach Wuppertal bringen. Sein erster Raum war das Laboratorium, in dem zwei bis vier Spieler in 60 Minuten ein Serum gegen die Spanische Grippe suchen müssen (ab 8 Jahre mit Eltern, 16 Jahre ohne). Danach folgte der „Lost Temple“ am Werth, in dem drei bis fünf Spieler mit Hilfe einer Rettungskapsel in 90 Minuten aus dem Tempel fliehen müssen (ab 16 Jahre). Ein dritter Raum wird gerade gebaut. „Wir haben selbst Spaß daran und machen erst auf, wenn wir zufrieden sind“, sagt Hergert. Bis Ende dieses Jahres möchte er alle Räume an einem Standort konzentrieren.
Seit 2016 gibt es Fun4Mind am Unterbarmer Bahnhof. Dort heißen die beiden Räume für jeweils bis zu sieben Personen „Mental Memory“ und „Nerd Zone“. Das Ziel ist es nicht nur, sich in 60 Minuten aus den Räumen zu befreien, sondern auch eine wichtige Information herauszufinden. So lautet der Auftrag etwa „In welcher Stadt hält sich die Zielperson auf?“. „Unsere Aufgaben werden permanent umgestaltet und ausgetauscht“, erklärt Inhaber Valeri Dinius. So können Besucher immer wieder kommen und erleben jedes Mal ein neues Abenteuer. Ein Team aus Psychologen und Handwerkern denkt sich die Aufgaben aus. Bei Teilnehmern unter 16 Jahren muss ein Erziehungsberechtigter mitspielen.
In einer anderen Liga bewegt sich Final Escape. Dort sollen die Besucher komplett in eine fremde Welt eintauchen. Alle Räume werden deshalb von Film-Bühnenbildnern bis ins letzte Detail realistisch nachgebaut: Für Sherlock Holmes die Baker Street 221b (2 bis 5 Spieler, ab 10 Jahre mit Eltern), für die Flucht aus Alcatraz das berüchtigte Gefängnis in San Francisco (4 bis 12 Spieler, ab 10 Jahre mit Eltern) und für Spieler mit harten Nerven der Kerker eines Henkers aus dem Jahr 1396 (2 bis 5 Spieler, ab 14 Jahre mit Eltern). Hier suchen die Teams nicht einfach Schlüssel oder Zahlen. „Bei uns funktioniert alles vollautomatisch“, verspricht der Geschäftsführer Christian Kohlhaas. Professionelle Game-Designer und Sound-Spezialisten haben die Spiele mit verschiedenem Schwierigkeitsgrad entwickelt. Bis zu 31 Teilnehmer können im City-Center im Herzen Elberfelds gleichzeitig spielen. In Alcatraz können sogar zwei Teams in identischen Räumen gegeneinander antreten. Die Eröffnung von Final Escape ist für Ende März geplant.
Ein Leben nach fünf Jahren dritten Weltkrieg stellt Roomout an der Feldstraße in Wichlinghausen nach. Dort können zwei bis fünf Personen eine Stunde lang spielen und anschließend auch eine Playstation VR ausprobieren. Die Kirchengemeinde St. Johann Baptist in Oberbarmen bietet bis Juni unter dem Namen Lock Inc einen Escape Room an, um damit die Jugendfreizeit der Gemeinde zu finanzieren.