Wuppertal Fast 15 Millionen Euro für Sozialwohnungen

Nach mageren Jahren nutzen Wuppertaler Investoren wieder Förderungen des Landes für bezahlbaren Wohnraum.

Wuppertal. Die Bemühungen der Stadt tragen Früchte. Im vergangenen Jahr wurden in Wuppertal 15,7 Millionen Euro Fördermittel für sozialen Wohnungsbau eingesetzt. Dafür hatten sich Martina Justus-Lohrmann, Leiterin der Abteilung Bauförderung und Wohnen und Jochen Braun, Leiter des Ressorts Bauen und Wohnen, zuletzt verstärkt eingesetzt.

Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) sagte, dass in anderen Städten viele Fördermittel liegenblieben — in Wuppertal zuletzt nicht mehr.

Im vergangenen Jahr wurden 199 Wohneinheiten mit Fördermitteln des Landes finanziert. Das betrifft Neubauten bei Mietwohnungen, Studentenwohnungen, Wohneigentum und Modernisierungsmaßnahmen in Bestandsimmobilien.

Vor allem beim Mietwohnungsbau gab es lange Zeit keinen Bedarf. Es gab viel Leerstand in der Stadt und bis vor kurzem kein Wachstum bei den Einwohnerzahlen. Das spiegelte sich auch in den Anträgen auf Fördermittel. In Wuppertal wurden 2015 keine Fördermittel verbaut. 2014 war es nur eine knappe Million.

Die Stadt geht von einem Bestand an preisgebundenen Wohnungen von etwa 13 000 aus. Weil aber die Mietpreisbindung nach 15, 20 oder 25 Jahren wegfällt, dürften es demnächst deutlich weniger sein. Martina Justus-Lohrmann geht von nur noch 7000 Wohnungen in wenigen Jahren aus. Perspektivisch gedacht fehlt es also an Wohnraum für Menschen und Familien mit geringem Einkommen, Menschen, die Hilfe durch den Staat bekommen oder etwa Rente beziehen. Menschen, die es auf dem freien Markt unter Umständen schwer haben. „Die Anzahl ist bedenklich niedrig, bei insgesamt 200 000 Wohnungen in Wuppertal“, sagte Martina Justus-Lohrmann.

Neben der Schaffung neuer Wohnungen wird auch die Instandsetzung von Bestandswohnungen durch das Land gefördert, wenn die als Sozialwohnungen genutzt werden. Mucke appellierte an die Investoren, diese Gelder mitzunehmen. „Wir haben viele leerstehende Wohnungen, die nach einer Modernisierung genutzt werden könnten. So müssen wir weniger Flächen zubauen.“

Trotz eines Aufschwungs bei der Schaffung von Sozialwohnungen wurden die Mittel des Landes nicht ausgeschöpft. Darauf hofft Justus-Lohrmann für dieses Jahr. Das Land habe wieder eine Milliarde Euro ausgeschrieben. Wenn Anträge kämen, könnte sogar Geld ausgegeben werden, was in anderen Städten liege bleibe.

Dazu gibt es Fördermöglichkeiten für Altbausanierungen ebenso wie für den Kauf von Eigentum.