Feuerlöschen auf dem Stundenplan

In einem Pilotprojekt bildet die Gesamtschule junge Brandschutzhelfer aus.

Foto: Stefan Fries

Langerfeld. Zehra (10) nähert sich dem brennenden Metalleimer mit Respekt: Nur langsam geht die Schülerin der Gesamtschule Langerfeld mit dem spritzenden Feuerwehrschlauch an das brennende Behältnis heran. Dann aber geht alles ganz schnell: In zehn Sekunden sind die Flammen gelöscht.

Beobachtet wird Zehra dabei nicht nur von mehreren Dutzend Mitschülern und etlichen Lehrern, auch Innenminister Ralf Jäger und Oberbürgermeister Peter Jung schauen - aus sicherer Entfernung - zu.

Die Prominenz kommt nicht von ungefähr: Die Schüler präsentieren ein Pilotprojekt, das nach dem Willen des Landes an anderen Schulen und Städten Nachahmer finden soll: Das vom Land geförderte Projekt „Feuerwehrensache“ will Kinder mit der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr vertraut machen.

Der Minister verweist in seiner Begrüßung darauf, dass in NRW „90 Prozent der Feuerwehrleute in ihrer Freizeit“ tätig sind. Um Nachwuchs für dieses ehrenamtliche Engagement zu gewinnen, seien Initiativen wie die der Gesamtschule Langerfeld so wichtig.

Die hat vor rund acht Wochen eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben gerufen, in der 13 Schüler der fünften und sechsten Klassen zu Brandschutzhelfern ausgebildet werden. Zehra ist dabei, weil sie die Arbeit als Feuerwehrfrau interessiert. „Vielleicht mache ich das ja mal in meiner Freizeit“, sagt die Fünftklässlerin. Ihre Klassenkameradin Mira (12) ist auch mit Feuereifer dabei. „Ich finde es wichtig, zu wissen, wie man Feuer löscht und Menschenleben rettet“, erklärt sie.

Einmal pro Woche trifft sich die AG für 90 Minuten, Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Nächstebreck unterrichten die Kinder. Am Ende des Schuljahres sollen sie eine Prüfung ablegen und künftig als Brandschutzhelfer etwa bei Schulfesten eingesetzt werden.

Für die Kinder sei der Unterricht immer ein Riesenspaß, erklärt der stellvertretende Löschzugführer Ole Rupperath. „Die sind nicht zu halten, wenn es ans Feuerwehrauto geht“, sagt er.

Für ihren Einsatz auf dem Schulhof erhalten die Kinder ein Geschenk des Landes: Innenminister Jäger verteilt T-Shirts mit dem Aufdruck „Keep calm and call 112“ (Bleib ruhig und wähl’ 112).

Oberbürgermeister Jung bedankt sich zum Abschluss dafür, dass das Land mit seinem Programm „die schützende Hand über die großen Städte“ ausstrecke. Wo so fleißig gelöscht werde, drohe keine Schule abzubrennen.