Finckh sorgt sich um Zukunft des Von der Heydt-Museums
Der Museumsleiter berichtete beim Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck von den Platzproblemen des Hauses.
Zentrum. Ins Von der Heydt-Museums hatte der Bürgerverein Sonnborn-Zoo-Varresbeck zu seiner Jahreshauptversammlung eingeladen. Und da passte der Gastvortrag von Museumsdirektor Gerhard Finckh über das Museum, seine deutschlandweit und international beachteten Ausstellungen sowie die Zukunft der Museen-Landschaft und die Chancen und Risiken für ein neues Museum bestens ins Bild.
Zunächst äußerte Finckh seine Besorgnis darüber, dass in Wuppertal das Fuhlrott-Museum und weitere in Remscheid, Gelsenkirchen, Bochum oder Marl von der Bildfläche verschwunden sind und merkte auch an, dass auch die Zukunft des von der Heydt-Museums auf tönernen Füßen stünde. Zwar hätten die großen Ausstellungen der Vergangenheit mit dem Rekord von 300 000 Kunstliebhabern anlässlich der Monet-Ausstellung, 100 000 bei Renoir und aktuell präzise 100 012 bei Manet vorzügliche Zahlen gebracht, doch dass Bonnard oder Peter Paul Rubens („Für mich der größte Maler aller Zeiten“) nicht die Besucherzahlen angelockt hätten, die nötig waren, um den Museums-Betrieb in der gewohnten Weise aufrecht zu erhalten. „Von der finanzschwachen Stadt ist keine Hilfe zu erwarten. Ein Viertel der Kosten für eine Ausstellung werden von gemeinnützigen Stiftungen wie der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung und der Brennscheidt-Stiftung sowie den Kunst- und Museumsverein geschultert, drei Viertel müssen über Eintrittsgelder erbracht werden. Und dafür sind 100 000 Besucher erforderlich, will man nicht ins Minus gleiten.“
Finckh führte aus, dass das Museum aus Platzmangel gar nicht in der Lage sei, alle Möglichkeiten auszuschöpfen. „Hier bei uns lagern zum Beispiel drei große Monet-Gemälde, die aus aller Welt angefragt werden, hier aber nicht gezeigt werden können. Gleichfalls fünf Picassos, oder ein Edvard Munch, der im Metropolitan Museum in New York gezeigt wird.“ Deshalb malte Gerhard Finckh auch seinen Wunschtraum von einem neuen Museum, „gern auch auf der grünen Wiese am Stadtrand“ aus, und hatte dafür gute weitere Argumente: „Wertvolle Exponate, die bis zu mehreren Millionen wert sind, können nur bis 11 Uhr oder nach 18 Uhr mit den LKW angeliefert werden. Das heißt, dass Gemälde im zweistelligen Milionenbereich durch die Innenstadt geschleppt werden müssen und hier auf Türen treffen, die nur bis 1,23 Meter breit sind.“