Forschungsprojekt: Energiewende im Zeichen der Urbanisierung
Wissenschaftler entwickeln nachhaltige Prozesse für Stadt und Land.
Welche Probleme ergeben sich aus der zunehmenden Urbanisierung für die Energiewende in Nordrhein-Westfalen? Und wie können nachhaltige Prozesse aussehen, mit deren Hilfe sowohl Städte als auch ländliche Regionen Lösungen schaffen? Diesen Fragen widmet sich ein neues Forschungsprojekt des Instituts für Demokratie- und Partizipationsforschung (IDPF) der Bergischen Universität Wuppertal.
Campus
Wuppertal
„Auf der einen Seite hat die Urbanisierung einen positiven Einfluss auf die Energiewende. Vor allem mit Blick auf die Vernetzung und energetische Optimierung städtischer Infrastrukturen, die unter dem Schlagwort ‚Smart Cities‘ geführt werden“, schildert Institutsleiter Professor Hans J. Lietzmann vom Lehrstuhl für Politikwissenschaft. Auf der anderen Seite würden auch Hindernisse bei der Umsetzung der Energiewende bestehen. Zum Beispiel durch eine geringe Dichte des Energiebedarfs durch schrumpfende Städte und Regionen.
„Um diese Prozesse besser zu verstehen, beleuchten wir räumliche, technische und ökonomische Veränderungen, die durch die Urbanisierung ausgelöst werden. Dies im Spannungsfeld ihrer politischen, sozialen und kulturellen Faktoren“, so Lietzmann. „Auf diese Weise wollen wir zu einer nachhaltigeren Gestaltung beitragen und mit wissenschaftlichem Zugriff die Möglichkeiten bestimmen, die für eine Aufrechterhaltung der Lebensqualität in Stadt und Land nötig sind.“ Das Besondere: Auch Bürger aus Nordrhein-Westfalen sind in dieses Forschungsvorhaben eingebunden. Geplant sind beispielsweise Interviews und Online-Befragungen. Die Landesregierung und ihr „Cluster Energieforschung“ finanzieren das transformative Projekt des IDPF mit dem Titel „EnerUrb — Urbanisierung: Energiewende in NRW im Spannungsfeld von Stadt und Land“ mit knapp 225 000 Euro. Dabei leitet das Institut den Forschungsverbund, in dem auch Klimaforscher des Wuppertal Instituts mitwirken.