Verkehr „Fahrradstraße nicht als Schikane sehen“
Nordstadt. · Forum Mirke wirbt für Diskussion zur Mobilität in der Neuen Friedrichstraße.
Im Juli hatte es eine Bürgerbeteiligung zur Mobilität in der Neuen Friedrichstraße gegeben. Der Bericht dazu war in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Elberfeld Thema und wurde ohne Beschluss entgegengenommen. Das Forum Mirke, das sich intensiv an der möglichen Umgestaltung der Neuen Friedrichstraße beteiligt, sieht den Bericht dagegen kritisch.
Die vielen bei der Veranstaltung auf Karten geschriebenen Nennungen seien nicht weiter zusammengefasst worden, heißt es in einer Stellungnahme. „Der Bericht gibt keine Aussage über das Votum der Teilnehmer und Teilnehmerinnen. So bietet er keine Hinweise für die Planung der Neuen Friedrichstraße. Er ist keine Entscheidungshilfe für die Politiker. Es geht aus dem vorliegenden Bericht nicht hervor, was umgesetzt werden soll.“
Inge Grau vom Forum Mirke erläutert gegenüber der WZ diese Kritik. „Die Veranstaltung“, betont sie, „war gut. Der Bericht ist es aber nicht.“ Zum einen gebe er keine Empfehlungen ab. Aus Sicht der Verwaltung sei das vielleicht nachvollziehbar. „Aber ich bin nicht Verwaltung, sondern Bürgerinitiative. Wir wünschen uns, dass es aus solchen Veranstaltungen Empfehlungen gibt.“
Zum anderen stört das Forum Mirke, dass in dem Bericht „Parkplätze“ im Ranking der Themen auf Platz eins landeten. „Es ging nicht nur um Parkplätze“, erklärt Grau. Dass jeder verlorene Stellplatz im Bereich der Neuen Friedrichstraße für einen Aufstand sorge, sei verständlich und auch in der Veranstaltung durchaus Thema gewesen. Aber Aspekte wie Verbesserungen für den Fahrradverkehr oder die Aufenthaltsqualität hätten eine ebenso große Rolle gespielt.
Man müsse den Bürgern die
Sorgen und Nöte nehmen
Das zeige auch die eigene Auswertung des Abends, die das Forum vorgenommen habe. Viele hätten zum Beispiel für eine verkehrssichere Verbindung für Fußgänger und Fahradfahrer zur Nordbahntrasse votiert und dass dafür eine Reduzierung des KFZ-Verkehrs in Kauf genommen werde. Diese neue Wegeverbindung würde zu mehr Radfahren motivieren. „Wuppertal hat sich nun mal als Ziel gesetzt, Fahrradstadt zu werden“, betont Grau. Dass gegensätzliche Meinungen aufeinandertreffen, sei logisch. Man müsse aber versuchen, den Bürgern und vor allem einigen Anwohnern die Sorgen und Nöte zu nehmen, „zu zeigen“, so Grau, „dass eine Fahrradstraße keine Schikane ist, sondern auch Positives bringt“.
Aus BV-Kreisen war zu hören, dass dieser Bericht noch längst keine Entscheidungen zur Folge haben müsse. Eine zweite Bürgerbeteiligungsveranstaltung sei durchaus ein ernsthaftes Thema. Darauf setzt auch das Forum Mirke.