Freibad Mirke: Studie macht neue Hoffnung
Studie: Der Förderverein gibt nicht auf und präsentiert Berechnungen, nach denen das historische Bad erhalten werden kann.
Wuppertal. Wenn sich am Dienstag die Frühschwimmer nach altgedienter Tradition von ihrem Freibad Mirke verabschieden, um ins Hallenhalbjahr zu starten, dann ziehen sie ihre Bahnen in eine immer noch ungewisse Zukunft.
Zwar hat das Bad die nicht eben schwimmerfreundliche Sommersaison 2010 mit Bravour abgeschlossen - immerhin rund 40 Schwimmer tummelten sich am gestrigen kalten Sonntag zum Saisonende im beheizten Becken. Dennoch bestehen weiterhin finanzierungstechnische Unwägbarkeiten, an denen die "Renaturierung und Modernisierung des Freibades Mirke zum beheizten Nostalgie- und Sportbad mit Naturbadtechnik" scheitern könnten.
Unter "MacMirke" führt Heiner Mokroß eine Machbarkeitsstudie, die etwa 100 Nostalgikern am Sonntag erst einmal in aller Kürze und zu Musikbegleitung präsentiert wurde. Die Studie beläuft sich auf 51 Seiten und endet mit einem Appell an Sponsoren, wobei nochmals betont wird, dass ein solches Nostalgie- und Sportbad "eine einmalige Einrichtung im Zentrum Wuppertals sein" werde, "die gesellschaftliches Wohl sowie höchste umweltrelevante Qualitätsansprüche konsequent miteinander vereint".
Nach weiteren Validierungen soll die Studie im kommenden Dezember gleichsam amtlich werden. Ihre wesentliche Botschaft klingt ermunternd. Rein technisch gesehen steht der Realisierung fast nichts entgegen. Die von der Stadt im Haushaltssicherungskonzept vorgelegten Betriebskosten in Höhe von etwa 360 000 Euro vermag die Machbarkeitsstudie kräftig zu unterbieten. Eine Reduzierung auf rund ein Drittel sei möglich bei Anwendung von Naturbadtechnik und Solarbetrieb.
So hofft der Förderverein nun mehr denn je auf Realisierung seines Plans. Dabei kann er sich nicht nur auf Mitglieder, sondern auch auf hilfsbereite Firmen stützen. Unumgänglich wird der einjährige Umbau der Anlage sein, damit das Bad auch tatsächlich nicht nur über die erforderliche Technik, sondern auch über Attraktionen verfügt, darunter eine Sauna.
Die entsprechende Ausstattung vorausgesetzt, rechnet der Verein mit künftigen Jahreseinnahmen in Höhe von 94 000 Euro gegenüber 40 000 Euro, die derzeit von der Stadt genannt werden. Neben anderen unsicheren Faktoren besteht dabei auch die Frage, ob sich 1000 Mitglieder mit Spenden von je zehn Euro zusammenfinden. Im Dezember wolle man da einen Strich ziehen und Klarheit haben, ob die Bürgerbeteiligung tatsächlich ausreicht. Unsicher ist aber auch: Die Stadt müsste einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 50 000 Euro leisten.