Popolskis Reise durch den Pop

Musik: Auf der Waldbühne Hardt gab die pseudo-polnische Familie ein umjubeltes Konzert.

Wuppertal. "Popolski, Poposlki!" Zirka 1500 musikbegeisterte Konzertbesucher - vom Kindergarten- bis ins Rentenalter - skandierten den Namen am Samstagabend auffordernd Richtung Bühne. Auf der Waldbühne auf der Hardt hatte die pseudo-polnische Musikerfamilie aus der oberschlesischen Stadt Zabrze ihre Hits den begeisterten Wuppertalern präsentiert. Und die verlangten nach Zugaben.

"Fantastisch und großartig!" fand etwa Darius Pilinski (34), was die Musiker in teilweise übergroßen, bunt gemusterten Anzügen, gestreiften Pullundern, mit Schnauzbart und Kunstfelljacken auf die Bühne gezaubert hatten. Die Geschichte: 1974 hat ein windiger Musikproduzent das zwei Koffer umfassende Musikarchiv der Popolskis gestohlen und in der Welt verteilt - fast alle Pop-Hits der letzten Jahrzehnte seien daher nur "verhunzter" Abgeschmack der Originalversionen aus dem Hause Popolski.

Die Band, die sich in ihrer Genialität mit den Jacksons, den Brüdern Gibb von den Bee Gees vergleicht, sorgte etwa mit Polka- und Ska-beeinflussten Versionen von "Wind of Change", "Looking for freedom" von David Hasselhoff, und dem umgetexteten "From Zabrze with love" von Sarah Connor für einige laute Lacher.

Und die in einem funkelnden, weit hoch geschlitzten roten Kleid auftretende Dorota begeisterte mit leicht rauchiger, kraftvoller und ausdrucksstarker Stimme nicht nur in einer tangolastigen Version von "Dance with Somebody" von Mando Diao. Unangefochtener Höhepunkt des Abends war der Gesangsauftritt des schüchternen Janusz, dem jüngsten und von der Familie als "die trubste Tasse" lächerlich gemachten Familienmitglied.

"Die Sprüche waren gut!", betonte Rudolf Langer (50) lächelnd. Jürgen Bürger: "Das sind absolute Profis."