Friedrich-Engels-Haus: Neue Pläne für die Ausstellung
Die Dokumentation zur Biografie des berühmten Barmers kehrt im Februar oder März 2011 zurück. Sie soll überarbeitet werden.
Barmen. Das Ziel ist klar formuliert: "Wir wollen die Dokumentation nicht nur zurück ins Haus holen, sondern auch didaktisch und museumspädagogisch aufarbeiten." Kulturdezernent Matthias Nocke meint die Präsentation zur Biografie von Friedrich Engels, die im Februar/März 2011 wieder ins Engels-Haus zurückkehren soll.
Als es im Sommer 2009 im historischen Gebäude einen Leitungswasserschaden gab, wurde sie im benachbarten Museum für Frühindustrialisierung untergebracht. Nun soll sie wieder "nach Hause" kommen - sobald die Foto-Ausstellung "Licht fangen" abgebaut ist, die bis Januar 2011 präsentiert wird und "wegen der großen Anzahl an Exponaten sämtliche verfügbaren Räume benötigt", wie es bei der Stadt heißt.
Wer glaubte, die Foto-Schau werde womöglich als Vorwand genutzt, um die Dokumentation in Kisten verstauben zu lassen, irrt sich also gewaltig. Fakt ist: Die Stadt möchte sie nicht "begraben", sondern will - im Gegenteil - mit einer modernisierten Dokumentation Staub aufwirbeln.
Denn Museumdirektor Eberhard Illner verschweigt nicht, dass sie eine Überarbeitung dringend nötig hat: "Sie ist sowohl konzeptionell als auch museumsdidaktisch vollständig erneuerungsbedürftig." Schließlich basiere die Präsentation auf dem Stand der Marx-Engels-Forschung Ende der 70er Jahre.
Dabei stehen nicht nur inhaltliche, sondern auch äußerliche Veränderungen an. Das 1775 gebaute Engels-Haus sei nach fast 30-jähriger Nutzung und dem Wasserschaden nicht nur allgemein renovierungsbedürftig, sondern verlange auch "dringend nach einer Neuausstattung nach zeitgemäßen ausstellungstechnischen Erfordernissen", sprich nach innovativen Details mit Blick auf Beleuchtung, Feuer- und Einbruchsschutz. Welche Summen dafür nötig sind, ist noch offen. Klar ist nur: Ohne Fremdhilfe und Fördertöpfe wird es angesichts der kommunalen Haushaltslage wohl nicht gehen.
Deshalb denkt Illner auch in kleinen Schritten: "Die 30 Jahre alten Holzschränke werden wir nicht mehr aufbauen - sondern moderne Tischvitrinen, die neue Präsentationsmöglichkeiten bieten." Auch die konzeptionelle Weiterentwicklung wird "ein längerer Prozess". Illner plant ein Bürgerforum und hofft, dass sich viele sachkundige Wuppertaler an der Auffrischung der Dokumentation beteiligen. "Wir wollen sie Schritt für Schritt mit Themenausstellungen erarbeiten."