Auf dem Laurentiusplatz Gaumenschmaus aus aller Welt beim Streetfoodfestival in Wuppertal
Wuppertal · Arabisches Chicken Shawarma, mexikanische Zwiebel-Pommes mit Carlitos-Sauce, dazu Nachos, Burritos und vieles mehr.
„Der Freitag war äußerst mau“, ärgerte sich Johannes Lazanek vom Team des Veranstalters Just Festivals Event Media GmbH an seinem reich bestückten Cocktailstand über den eher deprimierenden Auftakt des dreitägigen Streetfood & Music Festivals auf dem Laurentiusplatz. Die Erklärung: „Der Regen und die niedrigen Temperaturen haben die Menschen vom Besuch hier abgehalten.“ Und sein Kollege Mike Schmedtkord erinnerte sich an erheblich bessere Premieren der „Schlemmermesse“. „Hier haben wir ebenso wie in Barmen oder Schwelm nur gute Erfahrungen gemacht.“
Chicken Shawarma und Zwiebel-Pommes
Am Samstag blinzelte zum Beginn um 12 Uhr noch die Sonne, zehn Minuten später tröpfelte und 20 Minuten später schüttete es vom Himmel, und auf den Tischen und Bänken glitzerten Wasserlachen. Aber trotz der unwirtlichen Verhältnisse wagten sich doch einige Neugierige hervor, wohl wissend, dass es auf dem Laurentiusplatz exotische Speisen zu kosten gab. Da gab es arabisches Chicken Shawarma mit Hummus oder peruanisches Lomo Saltado, mexikanische Zwiebel-Pommes mit Carlitos-Sauce, dazu Nachos, Burritos und Quesedilles. Wenige Schritte weiter Arepe Cumangotes aus Venezuela, eine Speise, die dortige Ureinwohner einst erfunden haben, oder auch Canadian Pontiso. Man konnte sich frohen Mutes auf kulinarisches Neuland begeben und auch zuschauen, wie die gewünschten Gerichte vor seinen Augen frisch zubereitet wurden. So wie Sybille Lilie und Wolfgang Schäfer, die Hunger auf etwas Besonderes hatten und die es sich unter dem Vordach des peruanischen Standes Pape Rellena und Lomo Saltado schmecken ließen. „Sehr lecker“, war die Meinung des Paares, dem auch der Regen bei dem Street-Food-Festival nichts anhaben konnte. Besucherin Angela Höhns verzehrte mit sichtlichem Genuss ein vegetarisches Gericht. Vegetarisch und Vegan standen übrigens hoch im Kurs an den 20 Streetfood-Trucks. Lennart Frank ließ sich derweil am sizilianischen Truck eine süße Köstlichkeit von Fabio Mangeri schmecken und tauschte sich mit ihm über die Schönheiten der Insel an der Stiefelspitze Italiens aus. Mit dem typischen Frohsinn seiner Landsleute prophezeite er: „Am Sonntag wird es besser.“ Wer statt der deutschen Bratwurst mal Salsiccia probieren wollte, der hatte ausreichend Gelegenheit dazu. Pasta Amore & Fantastico hörte sich ebenfalls nach einem delikaten Gaumenschmaus an. Zwar gab es zwischendurch auch mal ein paar wärmende Sonnenstrahlen, doch mit Sorgenfalten sah man am Samstag, dass sich aus Richtung Norden anthrazitfarbene Wolken in Richtung Talsohle bewegten, und das hielt doch viele vom Besuch ab, obwohl der nasse Segen dann bis zum Abend ausblieb.
Die Veranstalter hatten auch ein abwechslungsreiches Musikprogramm organisiert, das vor allem den Appetit anregen sollte. Und die unbeschwerten Musiker unterhielten die Gourmets mit mal lauter, mal dezenter „Tafelmusik“ bis in die Abendstunden. So dann auch im weiteren Verlauf des Samstagnachmittags bei hin und wieder blauem Himmel. Mike Schnetkord vom Veranstalter sah mit Wohlgefallen, wie sich zur Kaffeezeit doch mehr als 200 Feinschmecker an den Ständen, Tischen und Bänken aufhielten. Und sein Mitstreiter Johannes Lazanek hatte die Plastikfolie, die das Getränke-Arsenal und die Inneneinrichtung seines Cocktail-Standes vor dem Niederschlag schützen sollte, längst entfernt und alle Hände voll zu tun, um die Wünsche seiner Kunden nach raffinierten Kreationen mit und ohne Alkohol zu erfüllen.
Viele Familien mit Kindern
Am dritten Tag zeigte sich dann bei herbstlichen Temperaturen endlich ein rundum positives Bild. „Viele Familien sind mit ihren Kindern da. Tische und Bänke sind gut besetzt. Es sieht nach dem trostlosen Beginn doch noch nach einem Happyend aus“, befand Organisator Mike Schmedtkord am frühen Sonntagnachmittag.