Wuppertal-Vohwinkel Gegenwind für Wohnprojekt

Viele Anwohner kamen zur Beteiligung. Sorgen wegen Lärm und Naturzerstörung.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Das geplante Bauvorhaben Radenberg-West erhitzt weiter die Gemüter. Nachdem das Verfahren im Vorjahr eingeleitet wurde, fand jetzt die offizielle Bürgerbeteiligung statt. Dazu hatte die Vohwinkeler Bezirksvertretung ins Gemeindezentrum Gräfrather Straße eingeladen. Beim Termin äußerten die Anwohner nochmals deutliche Kritik am Projekt. Sie befürchten unter anderem Verkehrsprobleme und Straßenschäden durch die Baufahrzeuge.

Auf der einstigen Abraumhalde am Radenberg will die Firma Clees auf rund drei Hektar bis zu 30 Wohneinheiten errichten lassen. Geplant sind freistehende Häuser mit zwei Geschossen. Die Erschließung soll durch eine Stichstraße im nördlichen Bereich erfolgen. Bei der zu erwartenden Verkehrsbelastung machten die Anwohner ihren Unmut deutlich. Michael Vieten vom Verkehrsbüro Stolz in Neuss spricht von einer „moderaten Erhöhung“. Inklusive der bereits bestehenden Wohnbebauung sei mit 60 Autos pro Spitzenstunde zu rechnen. Diese Zahl liege im mittleren Bereich des zulässigen Wertes für Wohnstraßen. Die Anwohner rechnen dagegen mit deutlich mehr Verkehr.

Ein heißes Eisen ist auch die ökologische Bedeutung der Fläche. Dazu führt das Bochumer Umweltplanungsbüro Froelich und Sporbeck derzeit Untersuchungen durch. Als Zwischenstand könne nach Aussage von Geograph Jochen Froelich eine „mittlere Biotopwertigkeit“ festgestellt werden. Für die Planung relevante Amphibien seien noch nicht nachgewiesen worden. Die Anwohner bezweifeln aber, dass die Untersuchung repräsentativ ist. Zur Erinnerung: Im April des letzten Jahres hatte der Investor den Bereich umfangreich roden lassen. Die Firma Clees spricht von „Durchforstungsmaßnahmen“. Die Anwohner sehen das anders. „Da wurde drei Tage lang mit einer Planierraupe alles plattgemacht“, schimpfte ein Zuhörer. Auch Georg Brodmann von der SPD bezeichnete die damalige Aktion als „massiven widerrechtlichen Eingriff“. Das wollte Investor Alexander Clees so nicht stehen lassen. „Die Maßnahme war bei der unteren Landschaftsbehörde angemeldet.“ Gleichwohl bezeichnete er den Einsatz der Planierraupe als „nicht ideal“.

Ein weiteres umstrittenes Thema ist die Erschließung über die enge Spielstraße „Am Britten“. Die Zufahrt ist nur drei Meter breit. „Uns interessiert natürlich, wie das Bauvorhaben mit dieser Engestelle überhaupt realisiert werden soll“, sagte Anwohner Karl-Heinz Weber. „Es gibt verschiedene Varianten, die wir noch prüfen werden“, so Alexander Clees. Die Firma hatte im letzten Jahr ein Eckgrundstück im Zufahrtsbereich erworben. Ob dieser tatsächlich verbreitert werde, stehe allerdings noch nicht fest. „Wir können uns auch eine Anlieferung mit kleineren Baufahrzeugen vorstellen“, sagte Clees.