Gegenwind: Junge Musiker geben Konzerte gegen Rechts

Die Kulturzentren Die Börse in Wuppertal und Die Welle in Remscheid laden zu zwei Konzerten gegen Rassismus ein.

Wuppertal. „Ich habe Rassismus satt.“ Wenn es um Rechtsextremismus geht, hat Checco eine ganz klare Meinung. Checco, so sein Künstlername, ist Rapper aus Wuppertal — und einer von acht Musikern und Bands aus der Region, die demnächst beim Projekt Gegenwind ein Zeichen gegen Rechts setzen wollen.

Für die zwei „Gegenwind“-Konzerte haben aus Wuppertal und aus Remscheid jeweils vier junge Acts zugesagt — Rocker und Hip-Hopper, Singer-Songwriter, Metal- und Punk-Musiker. Eingeladen haben sie Petra Lückerath von der Börse und Zbigniew Pluszynski vom Remscheider Kulturzentrum Die Welle. Die Künstler — alle sind zwischen 14 und 19 Jahre alt — haben eigene Texte und Songs zum Thema Rassismus und Fremdenfeindlichkeit geschrieben.

Die Organisatoren haben damit eine Tradition wiederbelebt: „Gegenwind — Rock gegen Rechts“ gab es in Wuppertal erstmals 2002 als Schüler-Konzert. Allerdings fand das letzte vor vier Jahren statt. Die Neonazi-Aktivitäten vor allem in Vohwinkel haben Lückerath und Pluszynski veranlasst, die Aktion wieder aufzunehmen. Durch die aktuellen Enthüllungen zur braunen Terrorwelle hat das Thema weitere Brisanz bekommen.

Auch Checco, der italienische Wurzeln hat, hat seine Erfahrungen mit Fremdenfeindlichkeit gemacht — das spiegeln auch die Songs wider, die er mit seinen Rapper-Kollegen Sina und Bang White auf die Bühne bringt. „Ich bin früher oft wegen meiner Herkunft angemacht worden“, sagt der Teenager. „Mit meiner Musik will ich allen zeigen: Ich bin stolz darauf, woher ich komme, was ich mache und wer ich bin.“

Diese und ähnliche Botschaften haben er und die anderen Künstler ihn ihren Songs ausgedrückt. Geholfen haben dabei die beiden Musikerinnen Cindia Krüger und Stephi Dopke. Sie sehen den Protest der jungen Musiker auf einer breiteren Basis als früher: „Anders als zu Zeiten, wo nur Punkbands sich beteiligt haben, wollen sich die Jugendlichen jetzt mit den Themen auseinandersetzen und nicht nur provozieren.“

Was die Künstler dabei auf der Bühne zeigen, soll auch dauerhaft erhalten bleiben: Von beiden Auftritten werden DVD-Mitschnitte angefertigt, die nach Angaben der Veranstalter direkt in der Börse und in Remscheid erworben werden können.