Swingender Advent mit dem Glenn Miller Orchestra

Auf der Europa-Tournee machte das US-amerikanische Orchester jetzt in Wuppertal Station und begeisterte mit den „Evergreens in Swing“ im Stil der 30er und 40er Jahre.

Wuppertal. In diesem Orchester geht es rund: Am Dienstagabend machte das Glenn Miller Orchestra Halt in der Stadthalle — und dort mischte es die Bühne auf. Nicht wie üblich saßen die Orchestermitglieder ruhig auf ihren Plätzen. Denn so wie sie denn Swing spielten, so dynamisch war ihr Auftritt. Da schwangen die Posaunen synchron umher, die Musiker standen immer wieder auf und wer gerade sein Instrument nicht zu bedienen hatte, der schnipste rhythmisch mit. Und so spielten sie unter der Leitung von Wil Salden viele große Hits der Swing-Legende Glenn Miller, wie beispielsweise „A String of Pearls“ oder „Chattanooga Choo Choo“.

Aber die Musiker bedienten sie sich nicht nur in Millers Repertoire — auch anderer Klassiker wurden gespielt. So zum Beispiel „Don’t Sit Under The Apple Tree“ und „zur Erinnerung an Tommy Dorsey.“, wie Salden betonte, den „Song of India“.

Manche Stücke präsentierte das international bekannte Orchester rein instrumental, verbunden mit einigen Soli verschiedener Orchestermitglieder — bei anderen Stücken holten sie sich die Unterstützung von der Sängerin Miett Molnar. Sie komplettierte das Ensemble aus fünf Saxophonen, vier Posaunen, vier Trompeten, einem Bass, Schlagzeug und dem Flügel, an dem passend zur Adventszeit ein kleiner Weihnachtsmann hing. Auch auf diesen nahm das Orchester Bezug, mittels mehrerer Weihnachtslieder. Gerade bei diesen demonstrierten die Musiker auch ihr schauspielerisches und humoristisches Talent. So setzten sie alle rote Weihnachtsmützen auf während sie „Jingle Bells“ spielten.

Und zu „Santa Clause is Coming to Town“, kam gar der echte Santa Clause auf die Bühne, bestaunte das Mirkofon und sang aus Leibeskräften, bis es ihn dann selber ans Saxophon verschlug. Auch sonst gestaltete das Orchester das Konzert sehr unterhaltsam, indem sie Streit vortäuschten, sich gegenseitig Beinchen stellten, die Mitglieder auf die Toilette flüchteten oder die Musiker mit der Sängerin flirteten.

Den Abend beendeten sie dann mit der berühmten „Moonlight Serenade“ — wieder ein Stück Glenn Millers — und ernteten dafür begeisterten Applaus aus dem gut gefüllten Großen Saal.