Gemeinsam für einen schöneren Werth
Immobilien- und Standortgemeinschaft soll der Einkaufsmeile Glanz verleihen.
Barmen. Es ist ein Ruck durch Barmen gegangen. Nachdem die Ladenpächter, Hausbesitzer und Kunden über viele Jahre hinweg den langsamen Niedergang der Barmer City erleben mussten, hat sich jetzt eine Initiative gebildet, die Verbesserungen für den Werth in Angriff nehmen will. Im Haus der Jugend trafen sich viele der Eigentümer und ließen sich von Citymanagerin Anna Wittmer Pläne zur Gründung einer Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) erläutern.
Ist dies geschehen — und dafür müssen 75 Prozent der Anlieger hinter dem Projekt stehen — dann wird jedes Mitglied der ISG jährlich Geld in einen „Topf“ einzahlen, der von einem schon gegründeten Verein verwaltet werden soll. „Wir rechnen so über fünf Jahre mit einem Betrag von 750.000 Euro“, sagt der Mitinitiator Oliver Alberts, dem einige Immobilien am Werth gehören.
Auf das einzelne Mitglied kommen drei- bis vierstellige Beträge, bei großen Häusern eventuell ein fünfstelliger Betrag im Jahr zu. Doch mit dem Geld könnte einiges angepackt werden. Und dabei sollenalle mitentscheiden. „Schließlich kennen Sie die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden am besten“, sagt Anna Wittmer.
Erste Überlegungen sehen neue Sitzgelegenheiten vor, von einer Beleuchtung der Häuser und Bäume ist die Sprache, ebenso von modernen Blumenkübeln und der Entsorgung der schon arg in die Jahre gekommenen Vitrinen. Ziel ist ein einheitlicher Stil. Die nötige Erfahrung bringt Frank Heinze mit, der ein Büro für Stadtentwicklung leitet und schon in mehreren Städten ähnliche Projekte begleitet hat. „Das Erfolgsgeheimnis heißt Kooperation“, sagt Heinze.
Wenn alle an einem Strang ziehen, können viel größere Projekte in Angriff genommen werden. Von Konzerten und Festen ist die Rede, oder aber von einem City-Hausmeister für den Werth. Von dem Gemeinschaftsgedanken zeigten sich alle Anwesenden begeistert. Nur wenige skeptische Stimmen wurden laut. Der Großteil freute sich über die neuen Impulse. Und auch die Bilder aus Städten wie Gießen, in denen die ISG erfolgreich arbeitet, überzeugten. Viele traten spontan dem Verein bei. Denn nicht zuletzt gab ihnen ein Satz von Alberts zu denken: „Stellen sie sich vor, was in drei oder vier Jahren wäre, wenn wir jetzt nichts tun.“