Gesundheits-Manager kommen künftig aus Wuppertal
Netzwerk-Bildung, wie sie sein muss: Die Bergische Hochschule kombiniert Wirtschaft und Gesundheit.
Wuppertal. Für Uni-Rektor Professor Lambert T. Koch ist es "genau die Kooperation zwischen Wirtschaft und Universität, die wir so dringend brauchen". Damit nimmt das frisch aus der Taufe gehobene Bergische Kompetenzzentrum für Gesundheitsmanagement (BKG) an der Bergischen Universität so etwas wie eine Vorbildfunktion ein. Den Initiatoren um die Professoren Rainer Wieland und Kerstin Schneider ist es gelungen, nahezu sämtliche Unternehmen, die im Bergischen Städtedreieck irgendetwas mit dem Thema Gesundheit zu tun haben, mit ins Boot zu holen.
Das so entstandene BKG wird - angesiedelt am Fachbereich B, der Schumpeter School of Business - ab dem Wintersemester 2010/11 Manager für Krankenhäuser, Altenheime, bei Gesundheitsdienstleistern oder Versicherungen, kurz Gesundheitsökonomen, ausbilden. Motto: "Forschen, lehren und in der Praxis anwenden, was gesund macht."
Der Bedarf, Betriebswirte mit medizinischem Fachwissen auszustatten, ist groß, denn die Gesundheitsbranche ist auf Wachstumskurs. 250 Milliarden Euro werden pro Jahr in Deutschland im Gesundheitswesen umgesetzt. 4,5 Millionen Beschäftigte zählt die Branche bundesweit. 800.000 neue Jobs halten Experten in dem Bereich bis 2020 für möglich.
Von diesem Kuchen wollen viele ein Stück abhaben, weshalb die Wuppertaler nicht die einzigen sind, die sich um die Ausbildung von Gesundheitsökonomen kümmern. Wieland spricht dennoch von einem "in dieser Form einzigartigen Studiengang". Kerstin Schneider begründet dies in erster Linie mit dem ausgeprägten Praxisbezug. Die Studenten sollen nicht nur sehr früh Praktika in den Partnerunternehmen absolvieren, sie werden auch in Projektstudien mit eingebunden. Der Bachelor-Studiengang kann sowohl als regulärer als auch als dualer Studiengang - parallel zur Berufsausbildung in der Gesundheitswirtschaft - studiert werden. Die Hoffnung des Uni-Reaktors ist durchaus nachhaltig: "Wir vermitteln den Studenten auch, dass sich ihr künftiger Arbeitsmarkt im Bergischen befindet."
Ein potenzieller Arbeitgeber ist die Barmenia, die die Stiftungsprofessur finanziert und seit Jahren mit der Bergischen Uni kooperiert. Für Barmenia Chef Josef Beutelmann, zudem Vorsitzender des Hochschulrates, ist das Engagement für das BKG daher auch naheliegend: "Für uns ist es wichtig, dass der Gesundheitsstandort Bergisches Städtedreieck gestärkt und der Führungsnachwuchs gesichert wird."