Glücksspiel: Caritas Wuppertal warnt vor den Folgen
Wuppertal. Auf den gestrigen WZ-Bericht über einen Ortstermin des FDP-Bundestagsabgeordneten Manfred Todtenhausen mit Vertretern der Glücksspiel-Branche hat der Caritasverband Wuppertal/Solingen mit einer Stellungnahme reagiert, in der auf die Gefahren des Glücksspiels hingewiesen wird.
Caritasdirektor Christoph Humburg: „Glücksspiele verfügen über eine besondere Anziehungskraft. Geringe Geldeinsätze und damit zusammenhängende unerwartete Gewinne sorgen häufig für einen harmlosen Einstieg. Die Einsätze und die Spieldauer steigen — ebenso die negativen Konsequenzen: Konflikte mit nahen Angehörigen und Freunden, Arbeitsplatzprobleme, Schuldenlast, Vernachlässigung von Hobbys, soziale Isolierung, Strafbestände in Folge der Geldbeschaffung bis hin zur Selbstzerstörung.“
Laut der Landesfachstelle für Glücksspielsucht NRW haben Wuppertaler Spieler im vergangenen Jahr an 1498 Automaten in 80 Spielhallen die Summe von 23,5 Millionen Euro verloren. Die Suchtberatungsstelle des Caritasverbandes an der Kasinostraße 26 in Elberfeld registriere seit Jahren einen deutlichen Anstieg beim Beratungsbedarf der Betroffenen aber auch der Angehörigen. Danach sei jeder dritte neuaufgenommene Klient der Beratungsstelle von Glücksspielsucht betroffen.
Gegner des legalisierten Glücksspiels fordern verschärfte Gesetze. 500 Jobs sieht dagegen die Glücksspielbranche allein in Wuppertal bei einer Verschärfung der gesetzlichen Bestimmungen gefährdet. Red