Grundstücksmarkt: Immobilien sind teurer geworden

Sprockhövel weist mit 322 Euro pro Quadratmeter den höchsten Durchschnittspreis im gesamten EN-Kreis auf.

EN-Kreis. Wie haben sich Umsätze und Preise auf dem Grundstücksmarkt im Ennepe-Ruhr-Kreis entwickelt? Wo liegt das Preisniveau? Wie hoch war die Nachfrage nach Wohnungseigentum? — Antworten auf diese Fragen liefert alle zwölf Monate der Grundstücksmarktbericht. Herausgeber ist der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Ennepe-Ruhr-Kreis mit der Stadt Witten.

„Wer ein Haus oder eine Eigentumswohnung erwerben oder sein Traumhaus bauen möchte, sollte stets im Hinterkopf haben: Bis zum tatsächlichen Einzug muss viel Geld investiert werden. Um dieses nicht in den Sand zu setzen, lohnt es sich, den Wert der Immobilie und die Marktlage bereits zu Beginn kritisch zu prüfen“, wirbt Jürgen Wagenbach, Vorsitzender des Gutachterausschusses, für einen Blick in den jetzt veröffentlichten aktuellen Bericht. Er könne Kauf- oder Bauwilligen wichtige und dazu noch kostenfreie Anhaltspunkte liefern.

Grundlage des 80-seitigen Druckwerks sowie der neuen Boden- und Immobilienrichtwerte sind Kaufverträge, die in 2017 geschlossen und anschließend von den Notaren an den Gutachterausschuss übermittelt wurden. Berücksichtigt werden Verkäufe von bebauten und unbebauten Grundstücken sowie von Eigentumswohnungen.

„Im vergangenen Jahr wurden rund 2800 Kaufverträge eingereicht. Diese dokumentieren einen Umsatz von über einer halben Milliarde Euro, flächenmäßig wechselten rund 400 Hektar den Besitzer“, nennt Wagenbach die Informationen, die wichtig sind, um die regionale Umsatz- und Preisentwicklung darstellen zu können. Größte Veränderung im Vergleich zum Vorjahr: Der Gesamtumsatz ging um gut 50 Millionen Euro zurück. Erklärung: 2016 war ein hoher zweistelliger Millionenumsatz mit dem Besitzerwechseln von vier Seniorenheimen und einem Krankenhaus verbunden.

Der Grundstückmarktbericht verzeichnet bei den verkauften Baugrundstücken für den individuellen Wohnungsbau im Jahresvergleich 2016/17 einen Rückgang von rund 20 Prozent. Der Durchschnittspreis pro Quadratmeter lag kreisweit unverändert bei 244 Euro. Mit Blick auf die Städte gilt: Breckerfeld weist mit 162 Euro den niedrigsten, Sprockhövel mit 322 Euro den höchsten Durchschnittspreis auf. Bodenrichtwert-Spitzenreiter bleibt Herdecke. „Am Ahlenberg“ ist bei einer Grundstückgröße von 1000 Quadratmetern und 360 Euro/Quadratmeter ein Preis von 360 000 Euro zu zahlen.

Für die Zahl der verkauften Ein- und Zweifamilienhäuser war im Jahresvergleich ein leichtes Minus, für die der Eigentumswohnungen ein leichtes Plus zu verzeichnen. Die Preise für freistehende Einfamilienhäuser betragen je nach Baujahr zwischen 167 000 und 389 000 Euro. Für eine neuerbaute, unterkellerte Doppelhaushälfte beziehungsweise ein Reihenendhaus wurden durchschnittlich 335 000 Euro (Vorjahr 324 000) gezahlt.

Der mittlere Preis für Neubaueigentumswohnungen ist mit 2760 Euro/Quadratmeter Wohnfläche bei einer durchschnittlichen Wohnungsgröße von 93 Quadratmetern um 40 Euro gestiegen. Die Quadratmeterpreise für Altbauwohnungen sind stark gestiegen. Für Wohnungen der Baujahre 1985 bis 1994 sind im Durchschnitt 1470 Euro/Quadratmeter Wohnfläche fällig. „Preisabweichungen nach oben oder unten ergeben sich natürlich durch Lage, Ausstattung und Alter der jeweiligen Wohnung“, macht Wagenbach deutlich. Generell gilt: Die höchsten Preise für Neubaueigentumswohnungen wurden in Herdecke erzielt.

Im Grundstücksmarktbericht sind die Angaben zu Anzahl, Umsatz und Fläche sowie die Durchschnittspreise der einzelnen Teilmärkte für den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis angegeben. Die Zahlen sind zudem nach Gemeinden ausgewiesen, Diagramme veranschaulichen die unterschiedlichsten Sachverhalte. So hat beispielsweise beim Geldumsatz in den Teilmärkten Ein- und Zweifamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser, Wohnungseigentum und den unbebauten Grundstücken die Stadt Witten die Nase vorne. Red