Wuppertal Günter Püschmann: Kampf um Goldschatz führte in den Ruin
Wuppertal. Seit dem 8. Mai 2016 ist der Wuppertaler Unternehmer Günter Püschmann tot. Sein Name findet sich noch in der „Günter Püschmann GmbH & Co. KG“ wieder, die Spezialist für Industrieverpackungen ist und heute zur Axxum-Gruppe gehört.
Ihr Gründer starb verschuldet und psychisch zerstört — nach jahrelangem Kampf um einen millionenschweren Goldschatz, der ihm angeblich von der UBS-Bank unterschlagen worden sei.
Schon vor drei Jahren hatte der Unternehmer Carsten Maschmeyer den Fall in einer Talkshow publik gemacht. Damals hatte Püschmann den Linken-Politiker und Anwalt Gregor Gysi um Hilfe gebeten, um an sein bei UBS in Kanada gelagertes Gold zu kommen, das einen Wert von 40 Millionen Euro gehabt haben soll. Im aktuellen „Spiegel“ wird der Fall nun detailliert aufgerollt — mitsamt der vielen Fragen, die offen bleiben.
1986 verkaufte der einst aus Sachsen in den Westen geflohene Püschmann sein Wuppertaler Unternehmen für über 30 Millionen Mark. Nicht nur dieses Geld floß in den Aufbau eines privaten Goldschatzes. Als er dann seine Goldreserven 2010 auflösen wollte, teilte ihm die Bank laut „Spiegel“ aber mit, dass sämtliche Konten seit 1998 aufgelöst seien. Denn zwischenzeitlich hatte Püschmann beim Devisenhandel rund zehn Millionen Dollar verloren. Nach seinen Angaben hatte er aber nur einen Teil des Goldes für die Deckung des Verlustes freigegeben.
Püschmanns Vorwurf, die Bank habe sein Goldvermögen einfach einkassiert, bezeichnete UBS als „haltlos“. Auch alle Klagen scheiterten und Vorermittlungen der Schweizer Staatsanwaltschaft verliefen im Sande. Der Schweizer Ombudsmann für Bankangelegenheiten bezeichnete den Fall schon 2009 als „aussichtslos“.
Das hat offenbar auch damit zu tun, dass Püschmanns Buchführung chaotisch war. Als er im Frühjahr starb, reichte das Geld auf seinem Konto nach Angaben des Sohnes nicht einmal mehr für die Beerdigung.