"Gut für Wuppertal" ist Erfolgsmodell

Die Plattform hat im Internet bereits rund 147 000 Euro für mehr als 100 Projekte eingeworben.

Foto: dpa/Stefan Fries

Wuppertal. Baumpflege in den Barmer Anlagen, eine Freifluganlage für die Aras im Zoo, gesundes Frühstück für Kinder, eine Spülmaschine für das CVJM-Haus oder fünf Sonnenliegen für den Nordpark — dafür fehlt bisher noch das Geld. Diese Projekte suchen daher über die Internetplattform Gut für Wuppertal nach Spendern. Seit dem Start der Seite Anfang Dezember haben sich dort bereits mehr als 100 Organisationen mit ihren Ideen registriert. Ihre Anliegen fanden bereits eine breite Unterstützung. Mehr als 1050 Einzelspender haben großzügig erwiesen und insgesamt rund 147 000 Euro überwiesen.

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Das erste kostenlose Lastenrad, das die Initiative Utopiastadt über die Trasse rollen lassen möchte, ist bereits zu 95 Prozent finanziert. „Wir sind durchaus zufrieden. Uns fehlen noch 300 Euro. Das bekommen wir aber gestemmt“, betont Geschäftsführer Christian Hampe. Er ist mit dem Spendenportal betterplace.org, das die Technik im Hintergrund zur Verfügung stellt, schon länger vertraut. Die lokale Plattform bringe jedoch einen zusätzlichen Schub.

„Das hilft uns, Themen zu positionieren. Deshalb kommt uns das sehr gelegen.“ Utopiastadt hat neben dem Lastenrad Fienchen noch ein zweites Projekt auf dem Portal platziert. „Für unsere Quadratmeter-Kampagne sind auch schon mehr als 10 000 Euro eingegangen“, berichtet Christian Hampe. Die Westdeutsche Zeitung und die Sparkasse als lokale Partner hätten erheblich zu einer Belebung der Plattform beigetragen.

Die Resonanz hat die Erwartungen der Initiatoren weit übertroffen. „Es ist erstaunlich, dass in so kurzer Zeit eine solche Summe zusammen gekommen ist. In der Regel brauchen neue Projekte eine gewisse Anlaufzeit. Durch die mediale Begleitung der Westdeutschen Zeitung haben die Leute das Angebot aber sofort angenommen“, betont Sparkasssen-Sprecher Jürgen Harmke. Bei inzwischen mehr als 100 Projekten spreche das Portal ganz verschiedene Bedürfnisse an. „Es kommen immer wieder neue Ideen dazu und das sorgt für einen Wettbewerb, der durchaus belebend wirkt. Denn je mehr Projekte dort eingestellt sind, umso bekannter wird das Portal.“

Mit einem finanziellen Zuschlag möchte die Bank einen weiteren Anreiz schaffen, ganz persönliche Lieblingsprojekte zu unterstützen. Alle Spenden, die ab morgen 10 Uhr für gemeinnützige Initiativen auf Gut für Wuppertal eingehen, stockt die Sparkasse um den gleichen Betrag auf. Damit möglichst viele Projekte profitieren, liegt das Limit bei 200 Euro. Insgesamt investiert das institut dafür 19 400 Euro. „Wir haben den 194. Geburtstag der Sparkasse zum Anlass genommen und stellen für jedes Jahr 100 Euro zur Verfügung“, sagt Jürgen Harmke. Er hofft, dass das noch mehr Menschen motiviert, ihr Portemonnaie zu öffnen.

Die Großzügigkeit der Wuppertaler hat Christian Kraus überrascht. „Die Tatsache, dass auf Gut für Wuppertal innerhalb von zwei Monaten bereits so viel Geld für soziale Projekte zusammen gekommen ist, zeigt die Kraft des bürgerschaftlichen Engagements in Wuppertal. Wir freuen uns sehr, dass es uns gelungen ist, dieses auf dem regionalen Spendenportal sichtbar zu machen“, betont der Vorstand der Mutterplattform betterplace.org.

Er fordert alle sozialen Organisationen und Initiativen in Wuppertal auf, das Portal für sich zu entdecken und die kostenlosen Möglichkeiten zum Spendensammeln zu nutzen. Kraus versichert, dass 100 Prozent der Spenden an die sozialen Organisationen fließen. „Ohne Abzug.“