Wuppertal Gymnasiasten lernen die Arbeitswelt kennen
Wuppertal · Die Unternehmen Knipex, EDE und Sparkasse boten viele Einblicke beim „Erkundungstag“.
Eileen (17), Schülerin am Carl-Fuhlrott-Gymnasium (CFG), wollte bisher Lehrerin für Deutsch und Sport werden. Aber jetzt denkt sie darüber nach, später in der Unternehmenskommunikation zu arbeiten. Dazu hat sie der „Berufserkundungstag“ bei dem Wuppertaler Unternehmen EDE inspiriert, bei dem sie unter anderem die entsprechende Abteilung dort kennengelernt hat.
Die Berufserkundungstage für die Oberstufe hat das CFG erstmals in diesem Umfang durchgeführt: Eine Woche lang konnten die 200 Schüler des Vorabijahrgangs Q1 nicht nur mögliche Studiengänge an der Universität, sondern auch mögliche Berufe in der Praxis kennenlernen.
Dazu hatte die Schule die drei Unternehmen gewonnen und mit ihnen ein Konzept gestaltet. Roter Faden dabei war eine Knipex-Zange, deren Werdegang von der Fertigung über die Finanzierung bis zur Vermarktung die Schüler verfolgen konnten. Zudem gab es Informationen zu Berufen, Ausbildung und Bewerbung.
Bei Knipex konnten die Jugendlichen Bestandteile von Werkzeugmaschinen zusammenbauen, einen Roboter in der Fertigung bedienen und mit Azubis über ihre Arbeit sprechen. Bei der Sparkasse erhielten sie Informationen, unter welchen Bedingungen die Bank einen Kredit für eine neue Werkstraße gewährt und wie man ein Bankberater wird, der darüber entscheidet. Bei EDE lernten sie, wie Vertrieb funktioniert, und durften Werbung und Marketing für die Zange entwickeln.
Das hat Jan Philipp (17) gefallen, der Bilder und Slogans für ein Zangen-Plakat zusammengestellt hat. „Ich fand gut, dass wir so kreativ werden konnten.“ Er hatte vorher „kaum Ahnung, was ich machen sollte“. Jetzt kann er sich einen Marketing-Job vorstellen. Sie hätten viele neue Berufe kennengelernt. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele gibt“; sagt er.
Den Gymnasiasten Perspektiven aufzuzeigen, ist das Ziel der Berufserkundungstage. Schulleiter Reinold Mertens erläutert, sie wollten nicht nur aufs Studium vorbereiten, sondern auch auf Ausbildungsberufe. Er freut sich über die Kooperation mit den Unternehmen, die die Schüler mit hohem personellem Aufwand betreut und begleitet haben.
„Es war anstrengend, hat aber auch super viel Spaß gemacht“, sagt Jennifer Probst von EDE. Für ihre Azubis sei es eine reizvolle Aufgabe gewesen, ihre Arbeit vorzustellen. Sophie Lohmann, Filialleiterin der Sparkasse Hahnerberg, freut sich, dass die Schüler echtes Interesse hatten. Sie hätten vermitteln können, dass es in ihrem Beruf nicht nur um Zahlen, sondern auch um Kommunikation gehe. Und Celine Keiling von Knipex berichtet, sie habe erlebt, dass die Jugendlichen bei Vielem feststellten: „Das kenne ich gar nicht.“