Haus-Ausstellung: Viele Händler gehen ungern
Beim Tag des Fertigbaus sprach die WZ mit Ausstellern am Eichenhofer Weg. Dort erntet der Wegzug viel Kritik.
Nächstebreck. Seit 38 Jahren präsentieren Firmen auf dem Gelände der Fertighausausstellung am Eichenhofer Weg ihre individuell gestalteten Musterhäuser — insbesondere an ihrem Tag der offenen Tür. Der fand in diesem Jahr zum vorletzten Mal in Wuppertal statt — denn der zwischen der Stadt und der Ausstellung geschlossene Pachtvertrag läuft zum 31. Dezember 2013 aus. Dann müssen die Fertighäuser dem geplanten Ikea-Homepark weichen. Grund genug, sich unter den Ausstellern nach ihrer Stimmung umzuhören.
Die war am Tag der offenen Tür eher gemischt — trotz der guten Resonanz mit etwa 1200 Besuchern in den 50 Musterhäusern am Eichenhofer Weg. Einer der 38 Unternehmen am Standort ist Schwörer-Haus — die Firma zeigt ein ungewöhnlich gestaltetes Haus mit einem asymmetrischen Dach und setzt auch Niedrigenergiehäuser sowie Hauserweiterungs-Elemente. Dass er all das demnächst nicht mehr in Oberbarmen zeigen kann, freut Schwörer-Mitarbeiter Oliver Ems nicht: „Wuppertal war und ist immer noch eine gute Anlaufstelle — wir bedauern das“, sagt Ems zum auslaufenden Vertrag.
Ähnlich sieht das Horst Alberts vom Aussteller Pro-Haus. „Wir haben uns hier wohlgefühlt.“ Allerdings sieht er auch die Vorteile des geplanten neuen Ausstellungs-Standorts: „Dortmund ist eine Top-Metropole und ein Anziehungspunkt im Ruhrgebiet“, so Alberts.
Dass der Ortswechsel dorthin reibungslos laufen wird, sieht Thomas Obendorfer von der Firma Hanse-Haus nicht: „Eine derart große Ausstellung für die Region kaputt zu machen, ist nicht nachvollziehbar“, sagt er voller Bitterkeit. „Jeder kennt diese Ausstellung — und die Menschen gehen dahin, wo alles an einem Standort zu besichtigen ist. Es dauert Jahre, bis sich woanders so etwas etabliert.“
Dann wird Oberbarmen auch Kunden wie die Familie Kellert aus Gummersbach nicht mehr anziehen. Die will in Kürze ein Haus bauen und lässt sich nun inspirieren: „Wir kommen hierher, weil es die größte Fertighausaustellung in NRW ist und hier wirklich viel geboten wird.“ Für dieses Anliegen müssten sie ab 2014 etwa 70 Kilometer weiter fahren als jetzt. Ins Ruhrgebiet.