Heckinghauser helfen in Uganda: 200 Patenschaften für Kinder
Seit 2006 unterstützt ein Heckinghauser Verein ein Kinderheim in Uganda.
Wuppertal. Alles begann mit einer Reise — vor acht Jahren war das, 2004. Damals machte sich Elisabeth, die 19-jährige Tochter der Heckinghausenerin Gerdina Mohr, zu einem halbjährigen Aufenthalt ins ugandische Mukono auf. Dort gibt es ein Kinderheim, eingerichtet vom ehemaligen Erzbischof Livingstone Mpalanyi Nkoyoyo. Es soll Straßen- und Waisenkindern helfen — also jenen, die niemanden haben, eine glückliche Kindheit und eine Perspektive ermöglichen. Daran, dass das das Heim auch heute noch arbeiten kann, hat Elisabeths Reise von vor acht Jahren einen großen Anteil.
Denn die junge Wuppertalerin sah in Mukono damals viel Hingabe und Herzblut der Helfer, aber auch Not und völlig unzrureichende Mittel. Die Idee: Warum nicht Patenschaften vermitteln, mit denen wohlhabende Menschen aus Deutschland den Kindern aus Mukono helfen können? Aus der Idee wurden zunächst 20 Patenschaften — und der neue Verein Kinder in Afrika (K. i. A.), seit 2006 energisch geführt von Gerdina Mohr und ihrem Mann Matthias.
„Wenn man so etwas anfängt, weiß man nicht, was auf einen zukommt. Aber ich hatte damals schon ein Händchen für Fundraising“, erinnert sich Gerdina Mohr. Heute gehören nach ihren Angaben elf engagierte Christen zu K. i. A. Sie selbst besuchte Mukono 2006 und berichtet vor allem bewegt vom Engagement für behinderte Kinder im Heim, das mittlerweile den Umfang eines kleinen Dorfes hat. Denn blinde oder körperbehinderte Kinder würden in Uganda teilweise heute noch als Fluch Gottes gesehen und umgebracht, versichert die gebürtige Niederländerin, die seit 1990 in Wuppertal lebt.
„Durch Patenschaften und Unterricht in der Grund- und weiterführenden Schule werden die Kinder gefördert. Sie können im Anschluss Handwerksberufe und sogar ein Studium beginnen“, berichtet Gerdina Mohr. Rund 200 Patenschaften konnte der Verein bislang vermitteln. „Zweimal jährlich fliege ich nach Mukono, nehme die Atmosphäre auf und schaue mir alle Bereiche im Dorf an“, sagt Gerdina Mohr. „Was mit dem Geld passiert, wird mir laufend in E-Mails, Briefen und mit Fotos dokumentiert.“
Ziel der Arbeit sei, dass die Geförderten sich selbst versorgen könnten. „Mit bescheidenen Mitteln kann man in Uganda viel erreichen“, sagt Matthias Mohr und erzählt von Mikro-Krediten, die den herangewachsenen Kindern von Mukono den Start ins Berufsleben erleichtern sollen. Deswegen wollen die Mohrs mit ihrem Verein weitermachen — für die Zukunft der Perspektivlosen in Uganda.