Heizkraftwerk: Ein neuer Kessel für 25 Millionen Euro

Großer Austausch bei der AWG: Anfang 2014 geht die neue Anlage in der Müllverbrennung auf Korzert in Betrieb.

Küllenhahn. Gut 40 Meter hoch ist der Kran, der sich in den Himmel über dem Müllheizkraftwerk der AWG erhebt — und er steht für eine Großbaustelle, in die bis Anfang 2014 insgesamt 25 Millionen Euro investiert werden: Bis dahin wird die Müllverbrennungsanlage auf Korzert mit einem neuen Kessel versehen. Das System bringt es auf ein Gesamtgewicht von 1880 Tonnen, wird mit 43 Pfählen bis zu 18 Meter tief im Boden verankert und Bauteil für Bauteil durch das Dach des Kraftwerks eingehoben.

Hintergrund: Auf insgesamt sechs Stellflächen für Kesselanlagen bringt es das Müllheizkraftwerk. Davon werden derzeit fünf Plätze für den Betrieb genutzt. „Maximal vier dieser Kessel sind am Feuer“, erklärt AWG-Geschäftsführer Wolfgang Herkenberg auf WZ-Nachfrage: Alleine im vergangenen Jahr wurden insgesamt 405.000 Tonnen Müll auf Korzert verbrannt. Genehmigt sind maximal gut 560.000 Tonnen. Der fünfte Kessel wird — im Wechsel mit seinen „Kollegen“ regelmäßig gewartet und repariert.

Bei einer „Lebenserwartung“ von durchschnittlich 20 Jahren müssen die Kesselanlagen nach und nach ersetzt werden. „Demnach wären noch drei weitere Kessel auszutauschen“, erklärt Geschäftsführer Conrad Tschersich — wobei man bei deren Planung und mit Blick auf künftige Entwicklungen in der Abfallwirtschaft flexibel sei.

Vorteil der Stellplatzreserve: Auf der noch freien Fläche lässt sich in den nächsten Monaten der neue Kessel mit der Nummer 13 im laufenden Betrieb installieren, ohne dass es bei der Müllverbrennung zu Engpässen kommt.

Und das zieht so manchen Schwertransport auf die Südhöhen nach sich: Kessel 13 wiegt alleine schon 1510 Tonnen. Die Elektrofilter bringen es noch einmal auf 370 Tonnen, wie Willy Görtz von der AWG erklärt. Auf einer Länge von 56 800 Metern werden Rohrleitungen verlegt.

Das Dach des Kraftwerks wurde bereits geöffnet und das Baufeld in der Tiefe — Kessel 13 bringt es auf eine Höhe von gut 40 Metern — mit Planen abgedeckt. „Der neue Kessel wird etwas kleiner sein“, fügt Herkenberg hinzu — mit einer Verbrennungskapazität von 13 bis 14 Tonnen Müll in der Stunde. Die bestehende Anlage kann 15 Tonnen pro Stunde bewältigen.

Die AWG finanziert den Bau allein und legt die Kosten auf die Mitglieder des Entsorgungsverbundes Ekocity um: Er sichert der AWG noch bis 2023 die Anlieferung von Hausmüll aus der Region.