Hitze Hitzeportal: Wie man die heißen Tage in Wuppertal übersteht
Wuppertal · Die Stadt Wuppertal gibt online Auskunft – Wo sind kühle Orte, wie leistet man Erste Hilfe und wer ist besonders gefährdet?
Mit einem Hitzeportal gibt die Stadt jetzt Tipps, wie Wuppertaler möglichst gut durch Tage mit hohen Temperaturen kommen. Die Internetseite ist unter www.wuppertal.de/hitze erreichbar. Dort gibt es eine Übersicht zu aktuellen Warnungen des Wetterdienstes, Verhaltensregeln, kühlen Orten und Erster Hilfe bei hitzebedingten gesundheitlichen Notfällen.
„Der Klimawandel und die damit einhergehende globale Erwärmung haben eine Zunahme an extremen Wetterereignissen zur Folge“, sagt Dezernent Arno Minas. Hitzewellen würden in Zukunft noch häufiger und intensiver auftreten, stellten damit eine zunehmende Gesundheitsgefährdung dar. Die Stadt will sich deshalb an die Folgen anpassen. Das Hitzeportal ist nur ein erster Schritt. Derzeit arbeiten Experten an einem Hitzeaktionsplan, der voraussichtlich im September veröffentlicht wird. „Die Herausforderung ist, vulnerable Personen zu erreichen“, also zum Beispiel ältere, pflegebedürftige oder wohnungslose Menschen, Schwangere, Säuglinge und Kleinkinder beziehungsweise die Menschen, die sich um sie kümmern, sagt Klimamanager Daniel Gensch, der die Arbeit koordiniert. Deshalb sollen neben dem Internet auch andere Medien genutzt werden. Ziel ist es, bei Wetterwarnungen eine „Informationskaskade“ auszulösen, damit zum Beispiel Kitas, Altenheime und Streetworker Maßnahmen ergreifen.
Die Ortserfahrung der Wuppertaler fließt mit ein
Im Hitzeportal werden aktuelle Warnungen des Wetterdienstes farblich auf einer NRW-Karte angezeigt, von grün wie „keine Warnung“ bis lila wie „Hitzewarnung (extrem)“. Es gibt die Möglichkeit, sich für einen E-Mail-Newsletter anzumelden, der automatisch über kommende Hitzewellen informiert. Wenn das Thermometer dann klettert, gibt es Verhaltenstipps im „Hitzeknigge“ des Umweltbundesamts, auf den die Stadt verweist. Die Tipps: Jegliche Hitzebelastung meiden, luftige Kleidung tragen, leichte Kost essen und regelmäßig Wasser trinken. Lokale Tipps hat die Stadt zu kühlen Orten zusammengestellt.
Wuppertaler konnten ihre Erfahrungen einreichen, wo es sich bei Hitze gut aushalten lässt. Es gibt eine Karte, auf der Orte eingezeichnet sind, an denen Flaschen mit Trinkwasser aufgefüllt werden können. Auch die öffentlichen Trinkwasserspender am Arrenberg und Wichlinghauser Markt werden genannt, weitere sollen in den nächsten Jahren folgen. Ebenso werden Schwimmbäder, Parks und Wälder als kühle Orte gelistet. Eine Karte mit den Springbrunnen in der Stadt soll folgen. Für den Fall, dass es durch hohe Temperaturen doch zu gesundheitlichen Notfällen kommt, gibt es eine Anleitung zu Erster Hilfe: von Sonnenbrand über Sonnenallergie und Hitzeerschöpfung bis hin zu Sonnenstich, Hitzeschlag und Hitzekollaps. Davon Betroffene sollten an einen kühle, schattige Ort gebracht werden.
Die Ersthelfer sollten deren Kleidung lockern, gegebenenfalls feuchte Tücher auflegen und ein Getränk in kleinen Portionen reichen, bis ein Arzt da ist. Symptome sind hohe Körpertemperaturen über 39 Grad, Kopfschmerzen, Erbrechen, plötzliche Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit. Wer sich auf die nächste Hitzewelle vorbereiten will, kann einen Internetkursus der Johanniter besuchen. Er ist im Hitzeportal der Stadt Wuppertal verlinkt. Auch andere Städte haben ein Hitzeportal, zum Beispiel Köln, Lübeck, Erfurt und Chemnitz. Dort gibt es zum Beispiel Informationen zur Hitzevorkehrungen am eigenen Haus, zu Hitze am Arbeitsplatz, zu Badeseen in der Umgebung. Das Wuppertaler Hitzeportal soll stetig mit weiteren Informationen gefüllt werden.
Vor zwei Jahren hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) einen Bericht vorgelegt, wie sich das Klima in Wuppertal voraussichtlich verändert. Für die vergangenen 70 Jahren sei im Mittel bei Temperatur und Sonnenscheindauer ein enormer Anstieg zu verzeichnen. „Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels werden die Jahresmitteltemperaturen bis zum Ende des Jahrhunderts weiter ansteigen. Auch die gesundheitsgefährdende Wärmebelastung – hier durch die Kennzahlen Sommertage, Heiße Tage und Tropennächte beschrieben – wird weiter zunehmen.“
In bebauten Bereichen seien wirksame Maßnahmen, Grünflächen anzulegen, Flächen zu entsiegeln und Schatten zu schaffen.