Kino wegen Baumängeln geschlossen Hoffnung auf Wiedereröffnung des Rex in Wuppertal
Update | Wuppertal · Seit Anfang März ist das Programmkino Rex in der Elberfelder City geschlossen. Grund sind Baumängel.
Die Nachricht erschreckte Kino-Fans: Die Stadt hatte Anfang März angeordnet, das Programmkino Rex an der Straße Kipdorf in Elberfeld zu schließen. Jetzt gibt es Hoffnung auf eine baldige Wiedereröffnung. Ein Termin vor Ort soll eine Lösung auf den Weg gebracht haben.
Die gute Nachricht beendet eine scheinbar festgefahrene Situation, in der sich Stadtverwaltung und Kinobetreiber El Mesaoudi gegenseitig die Schuld an der Situation geben. Die Sicht der Stadt stellt ein Bericht für den Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen ausführlich dar, der eine Antwort auf eine große Anfrage der CDU zum Thema ist.
Darin wird aufgeführt, dass es um Mängel an elektrischen Anlagen, raumlufttechnischen Anlagen und dem maschinellen Rauchabzug geht, die bei Prüfungen durch den Tüv aufgefallen sind. Nach Ablauf der vom Tüv gesetzten Fristen wurden sie an die Untere Bauaufsicht bei der Stadt gemeldet.
Bei der Elektrik meldeten die Prüfer 25 wesentliche und 20 einfache Mängel im Mai 2020, bei der raumlufttechnischen Anlage notierten sie im August 2021 einen wesentlichen und zehn einfache Mängel, beim Rauchabzug fanden sie ebenfalls im August 2021 einen wesentlichen und zwei einfache Mängel.
Nach Angaben der Stadt hat Mustafa El Mesaoudi auf eine Aufforderung zur Stellungnahme und Beseitigung der Mängel im August 2021 nicht reagiert. Erst nach Erlass einer Ordnungsverfügung zur Kinoschließung und Androhung eines Zwangsgeldes, wenn das Kino nicht innerhalb von drei Wochen schließt, am 28. Dezember 2021 habe er sich im Januar gemeldet und gebeten, die Ordnungsverfügung aufzuheben.
Mustafa El Mesaoudi widerspricht dieser Darstellung: „Es gab immer Kommunikation.“ Er habe mit der Unteren Bauaufsicht telefoniert, dabei seine Situation dargelegt: Durch den Lockdown fehlten ihm die Einnahmen. Selbst nach der Öffnung des Kinos im Sommer 2021 hätten sie zunächst keine Gewinne gemacht, erst mit dem Bond-Film im Oktober. „Was dazu führte, dass ich keine Ausgaben machen konnte.“ Aus seiner Sicht müsse der Lockdown Fristen unterbrechen. Dennoch seien sie seit Juli dabei, die Mängel zu beseitigen. „Wir haben einige behoben, aber nicht alle.“
Ein Problem sei gewesen, dass er Mängel nicht vor Ort mit Behördenvertretern besprechen konnte. Das habe er bei einer Brandschau tun wollen, die für Juli angesetzt war. „Ich war vorbereitet, über die Mängel zu sprechen, die baulich nicht zu beheben sind.“ Doch die Brandschau fiel aus.
Im Bericht der Stadt heißt es, der zuständige Kollege sei längerfristig erkrankt: „Die Aufgabe kann personell nur in Teilen vertretungsweise aufgefangen werden.“ Weil durch die Prüfberichte erkennbar war, dass Prüfungen laufen, habe die Stadt andere Vorhaben vorgezogen.
El Mesaoudi dagegen war frustriert: „Es gab da keinen Prozess, kein Angebot, die Mängel anzusehen.“ Einige Probleme ließen sich nur vor Ort erklären, weil das Gebäude alt und häufig umgebaut worden sei. „Es wurden immer nur Unterlagen verlangt. Das war schon zermürbend.“
Am Freitag aber habe es dieses Gespräch vor Ort endlich gegeben. Dabei hätten Vertreter des Brandschutzes, des Tüv und der Stadt verstanden, dass an einigen Stellen normgerechte Lösungen nicht möglich seien. „Aber „es gibt Lösungen, die für uns machbar sind“, ist El Mesaoudi optimistisch.
Und auch Jochen Braun, Leiter des Ressorts Bauen und Wohnen der Stadtverwaltung, ist optimistisch. „Wir sind auf einem guten Weg. Wir finden eine Lösung.“ El Mesaoudi hofft, dass er das Kino noch vor Ostern wieder öffnen kann.