Hühnerfarm-Baustopp: Stall-Gegner sehen sich bestätigt
Dönberg: Bürgerverein begrüßt Entscheidung am Fettenberger Weg. Wuppertals Kreislandwirt warnt allerdings vor Pauschal-Verurteilungen.
Wuppertal. Der Baustopp, den die Wuppertaler Bau-Überwachung am Dienstag in der umstrittenen Hühnerstall-Anlage am Fettenberger Weg erwirkt hat, sorgt stadtweit für Diskussionen: "Wir sehen uns voll bestätigt", erklärt Hans-Jürgen Jeromin vom Bürgerverein Naturlandschaftschutz Deilbachtal auf WZ-Nachfrage.
"Das ganze Bauvorhaben ist nach wie vor nicht stimmig", fügt Jeromin hinzu. "Wir erwarten von den zuständigen Behörden, dass die Kontrollen am Fettenberger Weg auch in Zukunft so konsequent fortgesetzt werden, wie es der Petitionsausschuss des Landtags angemahnt hat."
Man hoffe natürlich, dass nun der komplette Hühnerstall am Dönberg verschwinde, rechne allerdings damit, dass der Bauherr alles daran setzen wird, seine Anlage im Landschaftsschutzgebiet zu Ende zu errichten.
Vor diesem Hintergrund halte man an der Klage gegen die Baugenehmigung vor dem Verwaltungsgericht fest - und sei angesichts der aktuellen Entwicklung zuversichtlich: Wieder zeige sich, dass der Bauherr die Öffentlichkeit und Behörden täusche, um seine Interessen durchzusetzen.
Während der Agrar-Unternehmer zur aktuellen Entwicklung selbst bislang nicht Stellung nimmt, warnt der Wuppertaler Kreislandwirt Martin Dahlmann im Gespräch mit der WZ vor einer Pauschal-Verurteilung landwirtschaftlicher Bauvorhaben - ohne den Dönberger Fall selbst kommentieren zu wollen: Eine Privilegierung von Stall- und Silo-Bauten im Außenbereich gehe immer mit einer genauen Bau-Überwachung einher, und da müsse sich natürlich jeder Landwirt an Recht und Gesetz halten.
Kritisch sieht Dahlmann aber Fälle, in den Privatleute, die erwiesenermaßen keine Landwirte sind, die Privilegierung im Baurecht nutzen wollen, um im Außenbereich ein Eigenheim genehmigt zu bekommen. Diese beiden Beweggründe müsse man deutlich voneinander trennen.