Hund tötet Reh am Weinberg — Frauchen muss zahlen
Amtsgericht reduziert Geldbuße von 400 auf 250 Euro / Entscheidung ist rechtskräftig.
Wuppertal. Weil ihr Hund — ein Irish Setter — vor knapp einem Jahr am Weinberg ein Reh gerissen haben soll, muss die Hundehalterin ein Bußgeld in Höhe von 250 Euro zahlen. Die 56-Jährige stand am gestrigen Dienstag vor dem Amtsgericht, weil sie gegen ein 400-Euro-Bußgeld wegen Verstoßes gegen das Landeshundegesetz Einspruch eingelegt hatte.
Vor Gericht gab sie zu, dass ihr der Hund an jenem Märztag im weißverschneiten Waldstück Westerbusch davongelaufen sei. Etwa zur selben Zeit beobachtete ein Ehepaar drei Rehe im Garten, als ein Hund aus dem Wald gebrochen sei, eines der Tiere mit dem Maul gepackt und getötet habe. Eine Zeugin: „Das war ein Irish Setter — ganz sicher.“
Verteidiger Reinhold Schmidt versuchte darzulegen, dass es auch ein zweiter streunender Hund gewesen sein könnte. Das entspreche nicht der Lebenswirklichkeit, entschied das Gericht und reduzierte trotzdem die Geldbuße. Begründung: Dass das gerissene Reh trächtig war, könne man der Hundehalterin nicht anlasten.
Der Irish Setter hat übrigens mittlerweile eine vom Bergischen Veterinäramt verfügte Wesensprüfung bestanden. Ergebnis: Der Vierbeiner darf weiter ohne Maulkorb ausgeführt werden. Verteidiger Schmidt zur WZ: „Dieser Hund ist wirklich ganz lieb, der lebt mit einer Katze zusammen.“ Und: Die Entscheidung des Amtsgerichts werde er nicht anfechten.
Laut Stadt gibt es im 25 Hektar großen Westerbusch seit Jahren Rehe. Dass die Tiere dort von Hunden gehetzt werden, sei ein bekanntes Problem. Man appelliere an die Hundehalter, ihre Viereiner anzuleinen. Leinenzwang herrscht dort nicht.