Sprunghafter Anstieg: Immer mehr Gastronomen bewirten draußen

Die Zahl der Betriebe mit Außengstromomie hat sich seit 2009 verdoppelt

Foto: Fischer, A. (f22)

Wuppertal. Die Zahl der Gaststätten und Restaurants in Wuppertal mit einer Außengastronomie hat sich innerhalb von fünf Jahren von 300 auf mehr als 600 verdoppelt. Die Bandbreite reicht vom Biergarten auf der Hardt bis zum Stehtisch vor der Eckkneipe im Kipdorf. „Das Rauchverbot in Räumlichkeiten hat sicherlich zu diesem Boom beigetragen. Doch das ist nicht der einzige Grund. Vielmehr gilt, dass ein Gastronom, der keine Plätze an der frischen Luft zu bieten hat, von vorneherein verloren hat“, sagt Reinhard Behr, Leiter der Abteilung Verkehrslenkung und Straßennutzung bei der Stadt Wuppertal.

Bei sommerlichen Temperaturen von über 20 Grad legten die Wirte in diesem Jahr einen Frühstart hin. Die Stadt verdient am Kännchen Kaffee im Sonnenschein mit, denn sie verlangt in A-Lagen wie dem Laurentiusplatz bis zu 9,70 Euro pro Quadratmeter Standfläche. 6,10 Euro kostet der Meter zum Beispiel entlang der Luisenstraße in einer B-Lage pro Monat. „Die Gebühren sind vergleichsweise hoch, aber sie sind jetzt schon seit zehn Jahren konstant geblieben“, erläutert Behr. Nicht nur wegen der guten Einnahmequelle zeigt sich die Stadt großzügig bei der Genehmigung von Außenflächen. Die Stadt wolle den Menschen urbanes Flair bieten, sagt Stadtsprecherin Martina Eckermann.

Große Zuwächse erwartet Reinhard Behr allerdings nicht mehr. „Das lassen die Örtlichkeiten in Wuppertal kaum noch zu. Wir schöpfen das Maß an Möglichkeiten schon aus. Es sei denn, man will die großen Stadtplätze beleben.

Bei ihren Kontrollen beschränkt sich die Stadt übrigens auf Stichproben. „Im Grunde funktioniert nämlich die Selbstkontrolle, denn Anwohner, Mitbewerber und Verkehrsteilnehmer, die sich gestört fühlen, werden sich schon bei uns melden, wenn ihnen etwas nicht passt“, erläutert Behr. Lediglich bei Stadtfesten kontrolliere die Stadt gezielt, ob die genehmigten Flächen eingehalten werden. Das sei auch im Interesse der Veranstalter solcher Feste. Unverrückbare Grenzen setzt die Feuerwehr, die ein Auge darauf hat, dass nicht Tische und Gartenstühle die Durchfahrt für Einsatzfahrzeuge versperren.