Hunderte Einsätze zum Fest

Die Polizei hat es an den Feiertagen oft mit häuslicher Gewalt zu tun.

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Wenn die Familie unter dem Weihnachtsbaum zusammensitzt, können sich die Gemüter so stark erhitzen, dass es knallt. Über die Feiertage rechnet die Polizei wieder mit hunderten Einsätzen. Letztes Jahr waren es insgesamt rund 450.

„Öfter haben wir es mit häuslicher Gewalt zu tun“, sagt Polizeisprecher Stefan Weiand. Dabei wüssten die Beamten nie, was sie erwartet. „Wenn es um die eigene Familie geht, kochen die Gemüter schnell hoch“, sagt Weiand. Häufig würden dabei Frauen von ihrem Partner angegangen, erklärt der Polizeisprecher.

Meist seien es Nachbarn, die wegen der entsprechenden Geräusche die Beamten alarmieren, aber auch die Opfer. Tragisch wird es, wenn die Leitstelle durch ein unter dem Streit leidendes Kind von dem ausufernden Konflikt erfährt.

Vor Ort sei es für die Beamten vor allem wichtig, schnell herauszufinden, wer der Aggressor und wer das Opfer ist — oder von wem die größere Gefahr ausgeht. Danach werde laut Weiand nach dem sogenannten „Konzept häusliche Gewalt“ gehandelt.

Das weitere Vorgehen liegt dann im Ermessen der Beamten: Gab es nur einen verbalen Beziehungsstreit mit einem bisschen Geschubse? Oder wurde auf jemanden eingeprügelt und die Situation lässt sich nicht so leicht beruhigen? Wenn die Polizisten ohne weitere Maßnahme gehen, müssten sie sich sehr sicher sein, dass keine Gefahr mehr besteht, erklärt Weiand. Die andere Option ist, den Täter für zehn Tage der Wohnung zu verweisen.

Ansonsten habe es die Polizei über die Feiertage mit allen erdenklichen Einsätzen zu tun, die an anderen Wochenenden auch vorkommen: Unter anderem Ruhestörungen durch Partys nach dem Fest, Einbrüche oder Sachbeschädigungen. Viel Zeit für Weihnachtsstimmung bleibt den Beamten nicht. „Die Dienstgruppen gestalten es unterschiedlich. Bei manchen wird ein Baum aus Plastik aufgestellt oder es gibt Plätzchen. Im Wesentlichen ist es aber wie ein normaler Wochenenddienst“, sagt Weiand.