„Ich habe nasse Füße bekommen“
Die Folgen des Unwetters in der vergangenen Woche waren gestern Thema am WZ-Mobil.
Der 26. Mai mit seinem Starkregen, Hagelschlag und Überschwemmungen vor allem in Elberfeld und Barmen hat Wuppertal in den Blickpunkt deutschlandweiten Interesses gerückt. Wie sieht es neun Tage später aus? Haben die Wuppertaler immer noch mit den Folgen zu kämpfen? Am WZ-Mobil auf dem Laurentiusplatz waren die Aussagen unterschiedlich.
„Ich habe bei dem Wolkenbruch vorige Woche Dienstag in der Stadt nasse Füße bekommen“, erzählt Barbara Schweizer, hat das aber recht locker weggesteckt. Eine böse Überraschung erlebte sie, als sie in ihren Garten kam. „All die zarten Pflänzchen sind vom Hagel regelrecht platt gemacht worden. Da war nichts mehr zu retten.“
Glimpflich ist Kati Kriatchko, Mitinhaberin der Boutique „17 und wir“ an der Luisenstraße davongekommen. „Bei uns ist der Keller trocken geblieben. Allerdings gingen Telefon und Internet nach der Überschwemmung etwas schleppend.“ „Ich habe mir das Ganze von drinnen angeschaut“, erklärt Michael Trüb, der an der Luisenstraße beschäftigt ist. „Und dann habe ich bis 20 Uhr gewartet. Da hatte sich die Lage weitgehend beruhigt und ich konnte relativ unbeschadet nach Hause fahren.“ Auch Bankkaufmann Marco Hagedorn war zunächst in der Zuschauerrolle. „Doch als ich nach Hause fahren wollte, habe ich von der Herzogstraße bis zum Dönberg wegen der Überflutungen und der Staus anderthalb Stunden gebraucht.“
Manfred Oltmanns, Büchertafel Barmen
„In Vohwinkel ist nur ein Landregen herunter gegangen. Wir haben nichts von dem Unwetter abbekommen“, zeigt sich Esther Ohligschläger auch neun Tage später noch erleichtert. Buchhändlerin Xenia Gromatzki war zwar an der Luisenstraße beim großen Regen hautnah dabei, doch der Keller ihres Arbeitgebers ist von dem Hochwasser verschont geblieben. Ganz anders war das bei Manfred Oltmanns, dem Leiter der Büchertafel in Barmen: „Wir haben einen Schaden von rund 5000 Euro zu verzeichnen. Doch da wir über genügend unbeschädigte Bücher verfügen, konnten wir unseren Betrieb so weiterführen, dass unsere Kunden nichts davon mitbekommen haben. Am 3. Juni hatten wir wieder Hochbetrieb.“
„Ich bin solange im Büro geblieben, bis draußen wieder normale Zustände herrschten“, sagt Peter Stumpe. Der Cronenberger Martin Steinhaus war beim Unwetter in Remscheid. „Da habe ich nur aus der Ferne die Blitze über Wuppertal gesehen. Und als ich nach Hause kam, war auf den Südhöhen von Starkregen- und Gewitterfolgen nichts zu sehen. Was im Tal los war, habe ich erst aus den Medien erfahren.“ Petra Günther wohnt in Dönberg und erlebte das Unwetter auf der Terrasse. „Als es zu ungemütlich wurde, sind wir ins Haus gegangen.“