Wuppertal Unwetter in Wuppertal - Tankstelle bricht zusammen, Bahnverkehr gestört
Wuppertal. Von starken Regenfällen begleitet haben sich am Nachmittag in Wuppertal starke Gewitter entladen. Im Bergischen Land, aber auch in der Eifel und im Sauerland fielen mancherorts 20 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter, wie der Deutsche Wetterdienst in Essen mitteilte.
Punktuell seien es sogar 60 bis 80 Liter gewesen, sagte ein Sprecher. „In der Eifel wird es lokal zu Überschwemmungen gekommen sein“, vermutete er, etwa im Raum Monschau.
In Wuppertal hielt die Dachkonstruktion der B7-Tankstelle den Regenmassen nicht stand und brach zusammen. Mehrere Fahrzeuge (14) parkten unter dem Dach, als es zu einer Seite kippte und auf den Asphalt krachte. Ein Fahrzeugführer konnte sich aus seinem Auto retten, als das Dach auf das Fahrzeug stürzte. Der Oberhausener verletzte sich leicht, teilte die Polizei mit.
Rund um Aachen gab es nach Angaben der Feuerwehr eine steigende Zahl von Notrufen, am Nachmittag lagen zeitweise 120 unerledigte Einsätze vor. Viele davon betrafen den Raum Monschau. Darunter waren zahlreiche vollgelaufene Keller. Der DWD veröffentlichte amtliche Unwetterwarnungen für mehrere Landkreise und Städte. Die Gewittergefahr sollte erst in der Nacht auf Mittwoch wieder nachlassen.
Die WSW haben die Schwebebahnlinien gegen 16:30 Uhr eingestellt, aber auch auf den Buslinien kommt es zu chaotischen Situationen. Die Gullideckel laufen über und die Straßen stehen unter Wasser. Nicht nur die Straßen, auch Häuser sind von den Wassermassen betroffen. Das Untergeschoss der City-Arkaden steht 30 cm unter Wasser. Das Erdgeschoss ist geschlossen. Auch der Kaufhof am Neptunbrunnen, neben dem Elberfelder Rathaus, steht unter Wasser.
Straßen in Wuppertal wurden überschwemmt. Foto: Anna Schwartz
Auch im Zugverkehr kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen. Am Düsseldorfer Hauptbahnhof haben Züge aus Wuppertal kommend bis zu 45 Minuten Verspätung. Die Deutsche Bahn berichtet auf Twitter von Unwetterschäden im Raum Wuppertal Oberbarmen. Die Züge warten an den Bahnhöfen, betroffen sind die Linien RE4 und S8. Bahnfahrer werden gebeten ihre Reiseverbindung vor Abfahrt zu prüfen. Noch gibt es keine Informationen zur Dauer der Sperrung.
Der Pegel der Wupper ist innerhalb kürzester Zeit sehr stark angestiegen. Es könnten Brücken überspült werden. In Barmen schwimmen die Mülltonnen auf der Straße. Die Gullis speien Fontänen und wurden hochgedrückt. Mehrere Autounfälle wurden dadurch verursacht. Auf den überfluteten Straßen seien mehrere Autos vor die Deckel gefahren, sagte eine Polizeisprecherin. In einem Fall habe dadurch ein Airbag ausgelöst und den Fahrer im Gesicht verletzt.
Am frühen Abend warnte die Feuerwehr in Wuppertal in Unterburg/Wipperkotten vor Hochwasser. Häuser sollen gesichert werden und Personen sollen sich in höher gelegenes Gelände begeben. Am späten Abend konnte die Feuerwehr dann Entwarnung geben.
In der Wuppertaler Universität brach am Campus Haspel ein Dach durch die Wassermassen ein. Auf einem Video, dass per Twitter geteilt wurde, ist zu sehen, wie Wassermassen in das Gebäude strömen. 30 bis 50 Quadratmeter des Daches eines der Gebäude seien eingestürzt, der Keller sowie Teile des Erdgeschosses mindestens zweier Gebäude stehen derzeit unter Wasser, teilte Die Pressesprecherin der Universität mit. Die Feuerwehr war zeitnah vor Ort.
Das Freibad Eckbusch wurde ebenfalls von dem Unwetter betroffen. Die Frischwasserpumpen wurden durch den Starkregen unter Wasser gesetzt und mussten notabgeschaltet werden. Eigentlich sollten diese Woche die Abwasserpumpen repariert werden. Was für Auswirkungen die neuen Schäden auf die für Ende der Woche geplante Wiederaufnahme des Badebetriebs haben wird, könne man noch nicht absehen, teilte der Vorstand des Fördervereins mit. Fest stehe, dass das Freibad bis auf Weiteres nicht öffnen kann. Zuerst müsse eine Bestandsaufnahme der Schäden vorgenommen werden.
Durch das Unwetter sind zahlreiche Keller in Wuppertal vollgelaufen. Die Feuerwehr Wuppertal warnt die Bevölkerung in Uellendahl eindringlich davor, die Keller eigenständig zu betreten. Es bestehe die Gefahr von Stromschlag, teilte der Sprecher der Stadt Wuppertal, Holger Stephan, unserer Zeitung mit. Ebenso wird davor gewarnt Unterführungen zu betreten. Auch Wasserlachen auf Straßen könnten gefährlich sein, es könnte der Gullydeckel fehlen oder ein Hindernis im Wasser nicht sichtbar sein.
Die Feuerwehr war bis in die späten Abend hinein dabei, die Einsätze nach Priorität abzuarbeiten. Bei der Leitstelle der Feuerwehr gingen bisher (Stand 20 Uhr) 500 Einsatzmeldungen ein. Eine flächendeckende Schadensbilanz wird erst in den nächsten Tagen vorliegen. Nach aktuellem Stand (20 Uhr) gibt es keine Meldungen über Verletzte, teilte die Stadt Wuppertal mit. red/dpa
Der Pegel der Wupper ist in kurzer Zeit stark angestiegen. Foto: Anna Schwartz